Jeder trägt Verantwortung
Vor einem Jahr begannen die ersten Hamsterkäufe, nur wenige Personen waren bei Veranstaltungen zugelassen, die schließlich komplett verboten wurden, zeitgleich mit der Gastro, der Hotellerie und dem Sport. Kulturschaffende hatten spätestens nach dem ersten Lockdown zur Kenntnis nehmen müssen, dass es zwar keinerlei Anhaltspunkte dafür gab, dass sich das Coronavirus in Museen und Theatersälen besonders gerne verbreitet, dass Kunst und Kultur bei etwaigen Öffnungsschritten in Österreich aber entweder einfach kein Thema waren oder ganz an den Schluss gereiht wurden. Ungeachtet der Tatsache, dass Kunst und Kultur neben dem Bildungs- auch einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen.
Abgesehen davon, dass es mittlerweile mehrere Studien zu funktionierenden Präventionskonzepten in Kulturräumen gibt, haben jene, die etwa im letzten Sommer oder Herbst Aufführungen besuchten, zwei Welten erlebt. Drinnen striktes Maskentragen, kontrolliertes Abstandhalten, kein Zusammenstehen, keine Konsumation. Das Publikum nahm es für die kulturelle Erfahrung hin, erlebte aber draußen – sagen wir es vorsichtig – mitunter in etwa das Gegenteil.
Es ist erfreulich, wenn bei den Öffnungsschritten, mit denen Vorarlberg nun vorangeht, berücksichtigt wird, dass Menschen Kulturwesen sind. Verantwortungsbewusstes Agieren steht im zur Modellregion gewordenen Bundesland nun ebenfalls auf dem Prüfstand.
Christa Dietrich
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