Das Wasser ist Leitmotiv im neuen Buch von Christoph Ransmayr

Kultur / 26.03.2021 • 17:12 Uhr
Das Wasser ist Leitmotiv im neuen Buch von Christoph Ransmayr

Roman Die Welt ist alles, was der Fall ist, sagt Wittgenstein. “Der Fallmeister” nennt Christoph Ransmayr seinen neuen Roman. Sein Fallmeister ist jedoch kein Weltmeister, sondern ein Mörder. Das glaubt zumindest sein Sohn, der sich nicht vorstellen kann, dass dem erfahrenen Schleusenwärter am großen Wasserfall des Weißen Flusses bloß ein Fehler passiert sein könnte, der fünf Menschen das Leben gekostet hat.

Die Welt besteht vor allem aus Wasser. Ransmayr macht in seiner “kurzen Geschichte vom Töten” daraus sein Leitmotiv. In einer nicht allzu fernen Zukunft beherrscht das Wasser das Denken der Menschen und die Kämpfe der Mächtigen. In der Abwägung, ob es sich bei diesem schmalen Roman um einen Schlag ins Wasser handelt, oder ob Ransmayr es letztlich als Erzähler gelingt, seine Schäfchen ins Trockene zu bringen, spielt eine starke Rolle, welches Gewicht man dem Motiv der tragischen Geschwisterliebe im Verhältnis zu jener globalen Dystopie einräumt, die sich aus den Prognosen der Zukunftsforscher speist.

“Der Fallmeister”, Christoph Ransmayr, S. Fischer Verlag, 224 Seiten.