„Wir planen das gesamte Programm“

Kultur / 12.04.2021 • 21:57 Uhr
Das Burgtheatergastspiel ist der Beginn einer längeren Freundschaft. ruiz
Das Burgtheatergastspiel ist der Beginn einer längeren Freundschaft. ruiz

Bregenzer Festspiele setzen auf Testen, Impfen und im Sommer möglich werdende, gut gefüllte Zuschauertribünen.

Bregenz „Wir planen das gesamte Programm und das ist sehr umfangreich“, skizziert Festspielpräsident Hans-Peter Metzler den Stand der Dinge beim großen Vorarlberger Kulturunternehmen. Seit dem letzten Gespräch der VN mit dem kaufmännischen Direktor Michael Diem Mitte März hat sich in puncto Zuversicht beim Blick auf die kommende Saison nichts ins Negative verändert. Die gute Stimmung resultiert nach wie vor aus dem großen Interesse des Publikums, das die Tickets nach der pandemiebedingten Absage der Festspiele im Sommer 2020 für 2021 umbuchen ließ und aktuell aus der Tatsache, dass mittlerweile wissenschaftliche Studien zur Durchführbarkeit von Veranstaltungen ohne Ansteckungsgefahr vorliegen.

Abgesehen davon geht Metzler davon aus, dass sich die Menschen verantwortungsbewusst immer mehr ans Testen gewöhnen bzw. dass die Notwendigkeit eines negativen Testbescheids keine Hürde mehr darstellt und dass es mit dem Impftempo nun wirklich vorangeht: „Die Leute, die zu uns kommen, sind mobil, das sind Menschen, die von sich aus Impfbereitschaft haben. Wir können davon ausgehen, dass am 21. Juli, wenn die Festspiele eröffnet werden, ein Teil unseres Publikums geimpft sein kann.“

Mehrstufiges Präventionskonzept

Um nicht nur die Aufführungen, sondern auch die Zugänge sicher zu machen, wurde ein mehrstufiges Präventionskonzept erstellt. Der Festspielbereich wird in eine Aufenthalts- und eine Vorstellungszone geteilt, wo Test- bzw. Impfnachweise und Tickets kontrolliert werden. Eine Teststation wird eingerichtet. Sollte es auch im Sommer noch Besucherbeschränkungen geben, so appelliert Metzler an die Behörden, mit relativen Zahlen zu arbeiten und die erwähnten Studien anerkannter Forschungszentren zu berücksichtigen. „Wir würden nicht einsehen, wenn günstige wissenschaftliche Erkenntnisse bei uns nicht gelten.“ Im Außenraum, beim Spiel auf dem See, werde deshalb mit einer gut ausgelasteten Tribüne geplant, in den Innenräumen sei überall ein gutes Belüftungssystem vorhanden. Bis Ende Mai sollten die Behörden etwaige Auflagen bekannt geben.

Kooperation mit dem Burgtheater

Am kommenden Wochenende wird das Wiener Burgtheater zwei Mal mit dem Shakespeare-Drama „Richard II.“ im Festspielhaus gastieren. Derzeit noch vor nur hundert Zuschauern, das heißt: bei der strikten Besucherbeschränkung, die in der Modellregion Vorarlberg gilt. Die Aufführung, eine „Vorpremiere“ einer Produktion, die später in Wien auf den Spielplan kommt, ist nicht einem günstigen Zufall und nicht nur der Tatsache geschuldet, dass in Wien die Theater derzeit noch geschlossen sind, sie markiert, wie der Festspielpräsident bestätigt, die Absicht zur weiteren Zusammenarbeit der Bregenzer Festspiele mit der renommierten Wiener Bühne. Vor Jahrzehnten war das Burgtheater ein fixer Schauspielpartner der Festspiele. Eine kontinuierliche Verbindung zur Bundeshauptstadt stellten bislang nur die Wiener Symphoniker dar. Sie kommen heuer wiederum bei mehreren Opernproduktionen und Konzerten zum Einsatz. Weiters ist der Festspielsommer zum 75-Jahr-Jubiläum von mehreren Uraufführungen gekennzeichnet.

Ein großer Teil der Tickets für „Rigoletto“ auf dem See ist bereits verkauft. Die Bregenzer Festspiele haben für den Sommer ein mehrstufiges Präventionskonzept vorbereitet. bf/köhler
Ein großer Teil der Tickets für „Rigoletto“ auf dem See ist bereits verkauft. Die Bregenzer Festspiele haben für den Sommer ein mehrstufiges Präventionskonzept vorbereitet. bf/köhler