Wegbegleiter für Generationen

Stefan Pohl als Romeo im Jahr 1999.
Der einstige Egger Romeo ist heute ein Star, jetzt spielt sein Sohn die Traumrolle.
Egg Stefan Pohl hat sich so richtig hineingesteigert, als ihm bereits als Gymnasiast die Aufgabe zukam, den männlichen Part des berühmtesten Liebespaares der Weltliteratur zu übernehmen. Ein Fotodokument zeigt ihn als zärtlich schmachtenden Romeo mit seiner Julia, die von Astrid Feierl ebenfalls mit sehr viel Gefühl gespielt wurde. Die Szene ereignete sich in Egg, man schrieb das Jahr 1999, und Bühnen- oder Filmscouts waren damals wohl nicht im Auditorium des dortigen Gymnasiums.
Karriere beim Film
Ein inneres Feuer muss das Spiel im Jugendlichen jedoch entzündet haben, denn Pohl zog es nach der Matura nach Wien, er absolvierte eine Schauspielschule, war erst einmal in verschiedenen Ensembles tätig, darunter auch am von Stefan Vögel gegründeten Vorarlberger Volkstheater und kam schließlich zum Film. Zuletzt sah man ihn im Fernsehdreiteiler „Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe“, in dem er als Vertrauter des berühmten Habsburger-Kaisers ein hartes Schicksal durchleidet. Krimifreunde begegnen ihm etwa in der Serie „Die Toten vom Bodensee“, auch bei jenem Landkrimi, der mit Karl Markovics als Regisseur und Hauptdarsteller in einem Hotel in Zürs gedreht wurde, hatte er eine dramaturgisch wichtige Rolle.
„Romeo und Julia“ heute
Mittlerweile ist sein Sohn nicht nur im entsprechenden Alter, er zeigt auch Talent. Ariel Lang, Gymnasialdirektor, Initiator und Leiter des Egger Schultheaters, wählte Elias von der Thannen zum neuen Romeo neben Nina Moosbrugger als Julia. Zu diesem Shakespeare-Drama wird im Rahmen des Unterrichts gerne gegriffen, in Egg hat die Klassikerpflege jedoch Tradition. Wer etwa die Umsetzung von „Ein Sommernachtstraum“, von so manchem Brecht-Stück, von Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“ oder „Andorra“ von Max Frisch sowie der antiken Komödie „Lysistrata“ gesehen hat, war von der guten Bearbeitung, der sorgfältig nach dem jeweiligen sprachlichen Können ausgerichteten Besetzung und von der Kooperation der Lehrer verschiedener Fächer als engagierte Wegbegleiter der Jugendlichen angetan. Man konnte getrost noch mehr Menschen am Geschehen teilhaben lassen und nach Aufführungen an der Schule eine Tournee in der Region organisieren.
Heuer war die Herausforderung besonders groß. Die Proben wurden noch per Videokonferenz gestartet, die vielen Mitwirkenden mussten sich ihre Partien sozusagen im Homeschooling erarbeiten, aber schließlich konnte man vor gut einer Woche doch noch zusammenkommen. VN-cd
„Schon ab dem Jahr 1995 haben wir die Produktionen außerhalb der Schule aufgeführt.“

Als erfolgreicher Schauspieler im Landkrimi.


Aufführungen am 18. und 19 Juni in Egg, 20. Juni, 20 Uhr, Wölfle-Saal Bizau, 26. Juni, 20 Uhr, Wäldersaal Lingenau, 27. Juni, 20 Uhr, im Gmeinersaal Alberschwende.