So sieht das Kulturbudget des Landes aus

Eine leichte Erhöhung ist drin, bei den Kuges-Häusern mit dem Landestheater bleibt es aber konkret beim Sparstift.
Bregenz 51 Millionen Euro im Vergleich zu 48 Millionen Euro bzw. 26 Millionen Euro im Vergleich zu 25 Millionen: Wenn es um das Budget geht, stehen die Zahlen bzw. Summen im Vordergrund. Zu den hier genannten sei erklärt, dass es bei den 51 Millionen Euro um den Voranschlag für das Kulturbudget des Landes für das Jahr 2022 mit den Ausgaben für die Musikschulen und das Landeskonservatorium geht, und bei der kleineren Zahl, also bei den etwa 26 Millionen Euro, um jene Summe, die für die Vorarlberger Kulturhäuser (Vorarlberg Museum, Landestheater und Kunsthaus), die weiteren Museen, die Bregenzer Festspiele, die Einrichtungen im Bereich der darstellenden Kunst, der bildenden Kunst, für Musik (Orchester, Ensembles etc.) und weitere freie Förderungsnehmer zur Verfügung steht. Das Budget für das Jahr 2022 wird sich insgesamt um etwa vier Prozent erhöhen, für die genannten Kulturhäuser bzw. Kuges-Betriebe bleibt eine Erhöhung um ungefähr 1,5 Prozent.
Schwierige Situation für Kuges
Als zuständige Kulturpolitikerin erklärt Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink das Gefälle damit, dass bei der Kuges auch die Rücklagensituation zu berücksichtigen sei. Für die Kulturhäuser ergibt sich daraus allerdings eine schwierige Situation. Es bleibt beim Sparstift, denn bereits im Jahr 2021 musste ein Minus von drei Prozent beim Beitrag des Landes verkraftet werden. Bezogen auf die stets steigenden Personalkosten und auf die gesamte Teuerung errechnet sich daraus auch heuer wieder ein deutliches Minus. Betrachtet man vor allem die Gegebenheiten am Landestheater, dessen Budget quasi stagniert, obwohl einst bei der Umwandlung eines privatwirtschaftlich geführten Unternehmens in einen Landesbetrieb mit vielfältigem Angebot, Vermittlungsarbeit und Jugendförderung eine stufenweise Erhöhung der Beiträge vereinbart wurde, von der seit rund fünf Jahren nicht mehr die Rede sein kann, so steht man hier vor besonders empfindlichen Einsparungen. Die Investition des Landes in den Theaterbetrieb beträgt rund vier Millionen Euro, von denen eine beträchtliche Summe für die Betriebskosten und die Miete für eine Immobilie, die der Stadt Bregenz gehört, abzuziehen ist.
Dem Kunsthaus Bregenz stand zuletzt eine Summe von 2,7 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist im Vergleich zu anderen international operierenden Häusern ein schlankes Budget, wobei einige Kosten für die Kunstankäufe immerhin über die Galerienförderung des Bundes abgefedert werden.
Vergleich mit dem Bund
Was den Bund betrifft, so erachtet Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink die Vergleiche mit der dortigen Budgeterhöhung um über zwölf Prozent, die Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer mit einem “Bekenntnis zu Kunst und Kultur” kommentiert, als wenig stichhaltig bzw. differenzierbar. Von der Erhöhung profitierten vor allem die Bundestheater.
Kulturenquete
Inwieweit die Subventionen für kleinere Förderungsnehmer, die Wesentliches zur lebendigen Kulturszene in Vorarlberg beitragen, konkret erhöht werden, wird sich weisen, steht doch die Kreditbindung im Raum, die besagt, dass die Auszahlung der Gesamtsummen von der Finanzgebarung im Verlauf des Jahres abhängt. Behandelt wird die angesprochene Vielfalt auch im Rahmen einer Kulturenquete, die Schöbi-Fink im Jahr 2022 definitiv durchführen will.