Kein lockeres Abenteuer für das KUB
Wer den Besuch der Kunstbiennale in Venedig zu seinen Exkursionsterminen zählt, erinnert sich noch daran, dass vor Jahren ein Vaporetto den Canal Grande befuhr, auf dem gut sichtbar der Schriftzug Kunsthaus Bregenz prangte. In noch etwas größeren Lettern wurde auf eine Installation von Jan Fabre verwiesen, die in Kooperation mit dem KUB im Arsenale – neben den Giardini der zweite Ausstellungsort der Biennale – realisiert wurde.
Zu einer weiteren Präsenz in Venedig kam das KUB mehr oder weniger unverhofft bzw. ohne Kostenaufwand. Während Verena Konrad den Österreich-Pavillon bei der Architekturbiennale im Jahr 2018 verantwortete, erachteten die Kuratoren der zentralen Themenausstellung die Architekturmodelle von Peter Zumthor als geeignete Exponate. Der große Raum hatte derartigen Zulauf, dass man sich mitunter um die filigranen Objekte sorgte, neben denen unübersehbar darauf verwiesen wurde, dass sie aus dem Kunsthaus Bregenz stammen.
Dass die Biennale Venedig mit ihren hohen Besucherzahlen auch ein begehrter Ort für all jene Künstlerinnen und Künstler, Galeristen oder privat geführten Sammlungen ist, die mit ihren Werken nicht in den Länderpavillons oder offiziellen Themen- und Rahmenausstellungen vordringen können, steht außer Frage. Und manchem ist dabei auch nichts zu teuer. Dass das Venedig-Abenteuer des von der öffentlichen Hand getragenen KUB gut ausgeht, wird stark davon abhängen, ob man es schafft, mit der Ausstellung erstens überhaupt aufzufallen und zweitens, sie so zu präsentieren, dass auch nicht der leiseste Zweifel an der Seriosität der Durchführung besteht. Nicht zuletzt geht es auch darum, dass die Aktion zudem Akzeptanz bei jenen findet, die davon ausgehen, dass der Name Kunsthaus Bregenz örtlich verpflichtet.
Christa Dietrich
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