„Abenteuer. Lob der Unverfügbarkeit”

Kultur / 19.09.2025 • 12:12 Uhr
Philosophicum Lech 2024
Den philosophisch-literarische Vorabend „Ins Ungewisse“ bestreiten Michael Köhlmeier und Konrad Paul Liessmann. Kirstin Hauk

Das 28. Philosophicum Lech findet vom 23. bis zum 28. September statt.

lech Vom 23. bis 28. September lädt das 28. Philosophicum Lech unter dem Motto „Abenteuer. Lob der Unverfügbarkeit“ in die im Jahr 2024 eröffneten Lechwelten ein. Expertinnen und Experten aus Philosophie, Sozial- und Kulturwissenschaften, Naturwissenschaft, Literatur und Alpinismus – vom Astrophysiker über die Extrembergsteigerin bis zum literarischen Weltreisenden – halten Vorträge und diskutieren mit dem Publikum. Ein vielseitiges Rahmenprogramm ergänzt die Vorträge und Gespräche. Damit wird Lech am Arlberg für eine Woche zum Zentrum konzentrierter öffentlicher Debatte über brennende Zukunftsfragen.

Intendanz Bleisch Liessmann
Die Intendanz des Philosophicum Lech, die Schweizer Philosophin Barbara Bleisch und Konrad Paul Liessmann. Kirstin Toedtling

Ausgangspunkt ist die Diagnose, dass Sicherheit zum Leitwert einer verunsicherten, durchgeplanten Welt geworden ist, in der Unberechenbares und Unverfügbares kaum noch Platz haben – um den Preis eines Freiheitsverlustes und der Illusion vollständiger Kontrolle. Dem hält das Philosophicum die Gegenfrage entgegen: Kommen wir nicht gerade dort zu uns selbst, wo wir uns dem Unbekannten aussetzen, leben, lieben und denken ohne doppelten Boden – kurz: wagen wir noch Abenteuer? Diese Spannung rahmt die Analysen und Debatten des heurigen Programms.

Philosophicum Lech 2024
Die offizielle Eröffnung des Philosophicum Lech 2025 erfolgt am Donnerstag, dem 25. September, um 16 Uhr. Kirstin Hauk

Den Auftakt bilden am Dienstag, dem 23. September, die Philosophicum-Dialoge. Panel 1 („Wie ist die Lage?“) bestreiten die Intendanz des Philosophicum Lech, die Schweizer Philosophin Barbara Bleisch und Konrad Paul Liessmann. Moderiert wird das Panel von Martin Haidinger, Redaktionsleiter der Ö1-Wissenschaftsreihe „Science Arena“. Panel 2 („Was ist zu tun?“) bestreiten Oliver Marchart, Professor für Politische Theorie an der Universität Wien, und Lea Prix, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie und Politikwissenschaft der TU Dortmund. Die Moderation übernimmt Simone Miller, Redakteurin der Deutschlandfunk-Sendung „Sein & Streit“.

Philosophicum Lech
Michael Fleischhacker geht in seiner Talkrunde der Frage nach: „Europa. Spielplatz der Abenteurer?“. Kirstin Hauk

Am Mittwoch, dem 24. September, startet um 16 Uhr das Remus-Impulsforum unter der Leitung des Journalisten Michael Fleischhacker zur Frage „Europa. Spielplatz der Abenteurer?“ mit Norbert Bolz, Ewa Ernst-Dziedzic, Katja Gentinetta und Ulrike Guérot. Der philosophisch-literarische Vorabend „Ins Ungewisse“ (Beginn 18 Uhr) bringt Michael Köhlmeier und Konrad Paul Liessmann im Wechselspiel aus Erzählung und spontaner Interpretation zusammen.

Am Donnerstagvormittag, dem 25. September, können zwei besondere Diskussionsorte besucht werden: „Philosophieren im Kunsthaus Bregenz“ mit KUB-Direktor Thomas D. Trummer und Robert Pfaller samt Rundgang sowie „Philosophieren am Berg“ im Panoramarestaurant am Rüfikopf mit Barbara Bleisch und dem Altphilologen Jonas Grethlein. Sonderführungen zum Skyspace Lech finden am Freitag und Samstag zu Sonnenauf- und -untergang statt.

Pfaller Robert
Am Freitag referiert der Philosoph Robert Pfaller in Lech. peter rigaud

Die offizielle Eröffnung erfolgt am Donnerstagnachmittag um 16 Uhr durch Bürgermeister Gerhard Lucian, Obmann Ludwig Muxel und dem Vokalensemble Tannberg der Musikschule Lech. Die Festrede hält Landeshauptmann Markus Wallner. Im Anschluss spricht Konrad Paul Liessmann in seinem Impulsreferat über das diesjährige Motto “Abenteuer. Lob der Unverfügbarkeit”.

„Abenteuer. Lob der Unverfügbarkeit"
Am Sonntag, dem 28. September, referiert der Kunsthistoriker Klaus Albrecht Schröder. apa/georg hochmuth

Am Freitag, dem 26. September, referieren der Altphilologe Jonas Grethlein, der Philosoph Robert Pfaller, der Historiker Valentin Groebner und die Journalistin Petra Ahne. Am Samstag, dem 27. September, folgen die Weltraumphysiologin Carmen Possnig, der Astrophysiker Heino Falcke, die Philosophin und Autorin Lisz Hirn sowie die Extrembergsteigerin Evelyne Binsack. Am Sonntag, dem 28. September, runden der Kunsthistoriker Klaus Albrecht Schröder und der Schriftsteller Christoph Ransmayr das Programm ab.

27. Philosophicum Lech
28. Philosophicum Lech. kirstin hauck

Die feierliche Verleihung des Essaypreises „Tractatus“ findet am Freitag, dem 26. September, um 21 Uhr bei freiem Eintritt statt. Ebenso frei zugänglich ist das Konzert des Ensembles „Faltenradio“ am Samstag, dem 27. September, um 21 Uhr. Empfehlenswert ist zudem die Ausstellung „Blende auf! Fotografie am Arlberg“ im Lechmuseum Huber-Hus.