Starke Frauen in Text und Bild

Kultur / 28.01.2022 • 18:27 Uhr
Porträt von Annemarie Schwarzenbach. 
Porträt von Annemarie Schwarzenbach. 

Porträts berühmter Frauen von Sigrid Hutter ergänzen die Kosmos-Produktion „Limbus“.

Bregenz Die eine, Swetlana Allilujewa (1926-2011), ist selbst Autorin, aber auch die Tochter von Stalin, die andere, Nelly Mann (1898-1944), ist die Ehefrau des Schriftstellers Heinrich Mann. Die Wiener Schriftstellerin Florentina Hofbauer (geb. 1992) lässt in „Limbus“ diese beiden Frauen aufeinandertreffen, die auf unterschiedliche Art mit Gewalt in der Familie konfrontiert waren und deren privates Schicksal mit welthistorischen Ereignissen verwoben ist. „Limbus“, ein Stück, das bei einem Dramenwettbewerb zum Sieger gekürt wurde, steht noch mehrmals bis 5. Februar im Theater Kosmos in Bregenz auf dem Spielplan.

Zum Programm des Theaterunternehmens von Augustin Jagg und Hubert Dragaschnig zählen nicht nur Produktionen, Programme zu Autorinnen- und Autorenförderungen, Lesungen und Vorträge, sondern auch begleitende Präsentationen von Arbeiten bildender Künstlerinnen und Künstler. Dieses Mal wurde die Ausstellung von Andrea Fritz-Pinggera kuratiert. Sie hat sich für die Porträts berühmter Frauen, geschaffen von der Vorarlberger Künstlerin Sigrid Hutter (1968-2017) entschieden, die zum Teil erstmals öffentlich gezeigt werden. Porträts der unterschiedlich arbeitenden Schriftstellerinnen Simone de Beauvour und Patricia Highsmith sind ebenso zu sehen wie die große Diva Marlene Dietrich, die Künstlerin Lotte Laserstein oder junge Rebellinnen.

Beziehung zum Stück

Ausgelöst wurde die Serie „100 Frauen“ durch die Schweizer Autorin Annemarie Schwarzenbach (1908-1942). Hutter war von der Autorin und Fotografin zeitlebens fasziniert und nahm deren Schicksal zum Anlass, eine „Ahninnengalerie“ zu malen.  Schwarzenbach war der Schauspielerin Erika Mann sehr zugetan, auch deren Porträt ist in der Reihe zu sehen und stellt einen weiteren kleinen Kontext zur Mann-Familie zum aktuell gezeigten Stück „Limbus“ her. In der dem Theaterfoyer mittlerweile angegliederten Galerie werden großformatige jüngere Werke gezeigt, die teilweise von Xenia Hausner, für die Hutter als Assistentin im Rahmen von Sommerakademien fungierte, inspiriert wurden. Sigrid  Hutter war Malerin und Aktivistin für die Gleichstellung homosexueller Menschen. Von 1998 bis 2012 führte sie das Geschäft „Der Bunte Hund“ in Feldkirch, bevor sie sich ausschließlich der Malerei widmete und von Galerien in Deutschland und Österreich präsentiert wurde.

Das Werk

Das Werk “Shine on you” repräsentiert den typischen Malstil der Künstlerin.

„Flucht nach oben“ von Sigrid Hutter. Fritz-Pinggera
„Flucht nach oben“ von Sigrid Hutter. Fritz-Pinggera

“Limbus” steht bis 5. Februar auf dem Spielplan des Theaters Kosmos. Die Ausstellung mit Arbeiten von Sigrid Hutter ist parallel zu sehen: theaterkosmos.at