Warum die Absage der Art Bodensee nicht überraschend kommt

Die im Jahr 2000 gegründete Vorarlberger Kunstmesse ist Geschichte.
Dornbirn Die komplette Absage der Kunstmesse Art Bodensee kommt nicht überraschend. Nachdem Kunstexperten in der Region, wie die VN berichteten, bereits im letzten Jahr eine Wiederaufnahme der Veranstaltung in den Messekalender als höchst unwahrscheinlich erachteten, hat die Leitung der Messe Dornbirn nun den Entschluss bekanntgegeben, dass die Art Bodensee Geschichte ist. Als Grund wird neben den wirtschaftlichen und strukturellen Nachwirkungen der Pandemie in den Galerien auch die Terminkollision mit der Art Karlsruhe angegeben. Es sei bereits schwierig gewesen, ausreichend Galeristen und Kunstinteressierte zu finden, erklärt Projektleiterin Petra Fiel in einer Aussendung. Dazu komme, dass für zwei ähnliche Messeformate, die zudem geographisch und zeitlich so nahe beieinander liegen, die Nachfrage in unserer Region zu gering geworden sei.
Relaunch hat sich nicht bewährt
Einige der Gründe reichen auch weiter in die Geschichte der Messe zurück, die sich nach der Gründung im Jahr 2000 zu einem Treffpunkt von Sammlern, renommierten Galerien, Künstlerinnen und Künstler im Sommer entwickelte und eine Zeitlang nicht nur ein breites Publikum anzog, sondern auch mit Sonderausstellung reüssieren konnte. Ein klares Konzept mit einer beschränkten Anzahl an Ausstellern, die die Beurteilung durch einen mit Experten besetzten Beirat zu durchlaufen hatten, stand zwar in Diskussion, hatte sich aber bewährt. Im Rahmen der Art Bodensee erhielten Künstlerinnen und Künstler einen Förderpreis, dessen Vergabe Messemitinitiator Harald Gfader verantwortete und die Messe erwies sich auch für Kunstmuseen, Kunsthäuser und Kunstermittlungsinitiativen der Region als gute Plattform.
Versuche, die Strukturen zu verändern hatten vor rund fünf Jahren zur Absage einiger maßgeblichen Galerien geführt. Ein Relaunch im Jahr 2019 brachte der Art Bodensee zwar wieder etwas mehr Beachtung, das Konzept hatte sich aber nicht länger als ein Jahr bewährt, jedenfalls hätte die Art Bodensee im Jahr 2020 wiederum unter einer neuen künstlerischen Leitung stattgefunden bevor sie sich aufgrund der Pandemie mit Veranstaltungs- und Reisebeschränkungen dann ohnehin erübrigte.