Revival eines großen Hits

Kultur / 21.04.2022 • 18:18 Uhr
Der Schmusechor reiste für das neue Musikvideo musikalisch in die 90er-Jahre zurück. Nina Keinrath
Der Schmusechor reiste für das neue Musikvideo musikalisch in die 90er-Jahre zurück. Nina Keinrath

Schmusechor unter der Leitung von Verena Giesinger aus Altach erfüllt sich Teenietraum.

WIEN, ALTACH Sie bezeichnen sich als den wohl leidenschaftlichsten Popchor Österreichs. Der Wiener Schmusechor unter der Leitung der Altacherin Verena Giesinger steht für Leidenschaft, Vielschichtigkeit und große Gefühle. Nicht zuletzt hat sich der Chor über die Jahre auch mit schillernden Auftritten und bunten Musikvideos einen Namen in der österreichischen Musiklandschaft gemacht.

Nach ihrem letzten Video zu Bon Ivers „Heavenly Father“ reist der Schmusechor musikalisch über zwei Jahrzehnte zurück und interpretiert den Signature-Song der größten Boyband der 90er-Jahre, der Backstreet Boys: „I Want It That Way“. Mit der Neuinterpretation des Songs, der heute, Freitag, auf YouTube veröffentlicht wird, haben sich die Sängerinnen und Sänger einen lang ersehnten Teenietraum erfüllt, wie die 35-jährige Chorleiterin betont. „Der Großteil der Mitglieder des Schmusechors ist, wie auch ich, in den 90ern aufgewachsen. Backstreet-Boys-Plakate waren ziemlich sicher neben Spice-Girls-Postern die Hauptdekoration unserer Jugendzimmer.“ Allzu gerne erinnert sie sich auch an das Konzert der Boygroup im Altacher Schnabelholz im Jahr 1996 zurück, bei dem ihr Bruder mit seiner damaligen Rockband „Dig Dog“ als Vorband auftrat. Die Leidenschaft für die Musik sei bis heute geblieben.

19 Sängerinnen und Sänger haben an der Produktion von „I Want It That Way“ mitgewirkt. Unterstützung gab es von Beatboxer Tarun Bathjia. „Es ist das zweite von insgesamt drei Musikvideos, das eine Reihe brennender Themen enthält“, sagt Verena Giesinger, die unter anderem bereits als Kuratorin für das FAQ Bregenzerwald tätig war. Gedreht wurde in einer ehemaligen Sargfabrik am Rande von Wien, die temporär als Kulturzentrum bespielt wurde. „Der industrielle Charakter der Fabriksarchitektur mit den nie enden wollenden hohen Räumen ist die perfekte dramatische Kulisse für ein großes Revival des großen Boygroup-Hits“, unterstreicht sie.

In neue Gefilde gewagt

Der Schmusechor hat sich mit dem Song erstmals auch in neue Gefilde gewagt. „Für uns war schnell klar, dass wir diesen Song für den Videodreh auch performativ zum Besten geben und uns mit augenzwinkernder Dramaturgie nicht zurückhalten werden. Wir zeigen erstmals, dass wir nicht nur singen, sondern auch exzellent tanzen können.“

Nach zwei Jahren Pandemie sei die Sehnsucht und Vorfreude nach Publikum, Konzerten sowie dem gemeinsamen künstlerischen Arbeiten sehr groß. Der Chor steht daher schon mit den nächsten Projekten in den Startlöchern. Geplant ist etwa eine Aufführung mit dem Theaterensemble Nesterval im Wiener Wurstelprater.

Zudem hat der Popchor vor Kurzem die Filmmusik für einen Horrorfilm beigesteuert, der noch dieses Jahr erscheinen soll. Schließlich wird am 3. Juni der dritte Teil der Schmusechor-Videotrilogie aus besagter Sargfabrik veröffentlicht. Diesmal stehe, so Giesinger, das zentralste Thema der Musik und des Lebens im Mittelpunkt, nämlich die Liebe. VN-TAS

„Für uns war schnell klar, dass wir diesen Song auch performativ zum Besten geben.“

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