Theaterarbeit mit großem Spaßfaktor

Kultur / 12.07.2022 • 18:16 Uhr
„Summ, summ, summ“. Die Bienen-Gruppe studierte am Dienstag unter der Leitung von Lena Steiner das erste Lied ein.  VN/Paulitsch
„Summ, summ, summ“. Die Bienen-Gruppe studierte am Dienstag unter der Leitung von Lena Steiner das erste Lied ein.  VN/Paulitsch

Auch bei den kleinen Festspielfreunden spielt ein Schmetterling die Hauptrolle.

Bregenz Die Schulbücher sind verstaut, die Zeugnisse in der Tasche. Inzwischen sind in der Schule Weidach die Schmetterlinge, Party-Mistkäfer, Bienen, Glühwürmchen und Grashüpfer los. Die Rede ist von rund 170 Kindern zwischen sechs und zehn Jahren, die kurz vor dem Auftakt der Festspielsaison ihr ganz eigenes Theaterstück auf die Beine stellen – samt Requisiten, Kostümen, Tanzeinlagen und Gesang. Seit Montag ist das „Fest des Kindes“, das traditionell im Rahmen des Cross­culture-Programms der Bregenzer Festspiele veranstaltet wird, voll im Gang.

Aufführung im Festspielhaus

Der Musiker, Autor und Musikproduzent Simon Kräutler (48) bastelte einst selbst als Kind an Kostümen und Requisiten. Inzwischen hat er seit 22 Jahren als künstlerischer Leiter das Zepter in der Hand. Nach der Absage vor zwei Jahren und der Streaming-Aufführung im letzten Jahr kann das „Fest des Kindes“ wieder unter den gewohnten Bedingungen durchgeführt werden. „Es ist toll, dass es wieder eine Schlussaufführung vor Publikum gibt“, freut sich Kräutler. Die Freude ist auch deswegen groß, weil diese erstmals auf der Werkstattbühne im Festspielhaus stattfinden wird. In Anlehnung an Puccinis Oper „Madame Butterfly“ hat Kräutler das Stück „Kleiner Schmetterling flieg“ geschrieben. Es handelt vom Schmetterling Lila, der mutiger ist, als alle anderen. Im Schmetterlingsland gibt es eine Grenze, die Lila eigentlich nicht übertreten darf, weil es dort zu gefährlich ist. Doch sie möchte unbedingt zu dem Baum auf der anderen Seite gelangen. Auf ihrer Reise trifft sie auf die Grashüpfer, die Party-Mistkäfer, die Bienen und schließlich auch auf die Glühwürmchen, die ihr am Ende den Weg leuchten.

Damit für die jungen Festspielfreunde auch genügend Abwechslung ins Spiel kommt, besuchen die Kinder die fünf Workshops im Rotationsverfahren. Während die Grashüpfer-Gruppe im Erdgeschoss bereits am Bühnenbild bastelt, entstehen im Turnsaal nebenan erste Choreografien. Im dritten Stock wird bei den Bienen laut geklatscht und gesungen. „Summ, summ, summ“ tönt es aus dem Klassenzimmer. „Die Kinder studieren gerade ihren ersten Song ein, sie sind alle super motiviert und es hat nicht lange gedauert, bis sie das Lied auswendig konnten“, freut sich Workshopleiterin Lena Steiner. Mächtig was los ist auch in der Aula, wo die Kinder bei Johannes Leismüller in die Welt der Regie eintauchen können.

Fühler und bunte Kopfbedeckungen

Einige Meter weiter wird im Kostümworkshop geklebt, geschnitten und gefaltet. Unter der Anleitung von Maria Keckeisen-Felder basteln die Party-Mistkäfer lange Fühler und bunte Kopfbedeckungen, die sich die kleine Pia sogleich über den Kopf stülpt und stolz präsentiert. Stolz darf sie sein, denn wie die Kostüme am Ende aussehen werden, entscheiden die Kinder ganz alleine.

„Wir geben nur eine Grundidee vor, alles andere machen die Kinder. Am Ende ist es wichtig, dass es ihnen gefällt und sie dabei ihren Spaß haben“, sagt die Workshopleiterin. Dass die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen können, ist auch Simon Kräutler ein großes Anliegen: „Bei uns steht der Spaßfaktor im Vordergrund und nicht die Perfektion.“ VN-TAS, PIV

Katharina, Nora und Lisa sind mit Spaß bei der Sache.
Katharina, Nora und Lisa sind mit Spaß bei der Sache.
Bühnenbild und Requisiten werden selbst gebastelt.
Bühnenbild und Requisiten werden selbst gebastelt.
Simon Kräutler hat das Stück für die Kinder geschrieben.
Simon Kräutler hat das Stück für die Kinder geschrieben.
„Ich bin schon das dritte Mal dabei und mir gefällt am besten, dass ich so viele unterschiedliche Aktivitäten wie Singen, Tanzen und Malen ausprobieren kann. Meine Gruppe hat sich sogar schon einen eigenen Spruch ausgedacht, den wir bei der Aufführung zeigen: eins, zwei, drei, die Grashüpfer hüpfen vorbei.“ Pollyana, 9, Bregenz

„Ich bin schon das dritte Mal dabei und mir gefällt am besten, dass ich so viele unterschiedliche Aktivitäten wie Singen, Tanzen und Malen ausprobieren kann. Meine Gruppe hat sich sogar schon einen eigenen Spruch ausgedacht, den wir bei der Aufführung zeigen: eins, zwei, drei, die Grashüpfer hüpfen vorbei.“ Pollyana, 9, Bregenz

„Meine Gruppe, die Party-Mistkäfer hat sich gerade selbst Kostüme und einen Panzer gebastelt. Am meisten Spaß macht mir das Malen und die vielen Farben, die ich dabei verwenden darf. Besonders freue ich mich schon auf die Aufführung und das große Publikum, das uns beim Theaterspielen zuschauen wird.“ Benedikt, 9, Dornbirn

„Meine Gruppe, die Party-Mistkäfer hat sich gerade selbst Kostüme und einen Panzer gebastelt. Am meisten Spaß macht mir das Malen und die vielen Farben, die ich dabei verwenden darf. Besonders freue ich mich schon auf die Aufführung und das große Publikum, das uns beim Theaterspielen zuschauen wird.“ Benedikt, 9, Dornbirn

„Ich bin schon das zweite Mal bei diesem coolen Projekt dabei und will auch ganz sicher noch die nächsten Jahre mitmachen. Ich bin schon gespannt auf die Aufführung, weil meine Familie und viele andere Menschen dabei sein und mir zuschauen werden. Darauf freue ich mich ganz besonders.“ Lina, 9, Bregenz

„Ich bin schon das zweite Mal bei diesem coolen Projekt dabei und will auch ganz sicher noch die nächsten Jahre mitmachen. Ich bin schon gespannt auf die Aufführung, weil meine Familie und viele andere Menschen dabei sein und mir zuschauen werden. Darauf freue ich mich ganz besonders.“ Lina, 9, Bregenz

Schlussaufführung am Sonntag, 17. Juli, um 14 Uhr auf der Werkstattbühne des Bregenzer Festspielhauses.