„Der Traum eines lächerlichen Menschen“

Bregenz „Ich bin ein lächerlicher Mensch“, resümiert der Ich-Erzähler in F.M. Dostojewskijs „Der Traum eines lächerlichen Menschen“. Die Welt ist ein lächerlicher Ort, bevölkert von lächerlichen Menschen. Seit zwei Jahren plant er seinen Freitod, in dieser Nacht soll es passieren. Doch wie aus dem Nichts erscheint ein kleines Mädchen, das seine Hilfe braucht. Nachdem er ihr die Hilfe verweigert und sie auf der Straße zurücklässt, regt sich ein längst verloren geglaubtes Gefühl in ihm: Er empfindet Mitleid mit dem Kind. Anstatt sich zu erschießen, schläft er ein auf einem Sessel in seiner heruntergekommenen Wohnung und träumt sich hinauf zu einem Stern, der sich als zweite Erde erweist. Doch seine Ankunft ändert auf dem Planeten alles, schon in kurzer Zeit hat er die in Unschuld lebenden Einwohner mit allerlei Übeln der menschlichen Gattung wie Brutalität, Korruption und Leibeigenschaft infiziert. Das Paradies wird zerstört. In Fjodor Dostojewskis Erzählung aus dem Jahr 1877 ist nichts so wie es scheint. Eine Charakterstudie über einen verzweifelten Mann, dem angeblich alles egal und der doch zutiefst verletzt ist.

Kongeniale Zusammenarbeit

Hubert Dragaschnig nimmt das Publikum am Mittwoch, 28. Dezember, im Theater Kosmos mit in Dostojewskis philosophisch-fantastische Erzählung, Herwig Hammerl liefert kongenial die dazu passende Musik. „Von den großen Grenzüberschreitern der Literatur“, schrieb Stefan Zweig, „ist Dostojewski in unseren Tagen der größte gewesen…“ und Friedrich Nietzsche war überzeugt: „Dostojewski gehört zu den schönsten Glücksfällen meines Lebens“. VN-AMA