Das Ländle tanzt mit Buenos Aires

Kultur / 14.04.2023 • 18:53 Uhr
„In Shared Spaces“ ist eine Koproduktion der Tanzkompanie Otros Amores und eines Künstler-Kollektivs aus Buenos Aires. SARAH MISTURA (3)
„In Shared Spaces“ ist eine Koproduktion der Tanzkompanie Otros Amores und eines Künstler-Kollektivs aus Buenos Aires. SARAH MISTURA (3)

„In Shared Spaces“ – eine österreichisch-argentinische Tanzproduktion.

BREGENZ, BLUDENZ Am Sonntag, 16. April, um 18 Uhr im Theater Kosmos sowie am Samstag, 22. April, um 20 Uhr in der Remise Bludenz findet eine ganz außergewöhnliche Perfomance statt. Sich fluide zwischen Tango und zeitgenössischem Tanz bewegend, spielt „In Shared Spaces“ mit traditionellen Rollen und eröffnet der Weiblichkeit neuen Entfaltungsraum. Simultan und live performed auf zwei Kontinenten, verbunden durch den Cyberspace – einmal Buenos Aires und zurück.

11.355 Kilometer entfernt

Spannung liegt in der Luft, wenn sich bewegte Bilder und Live-Musik zwischen den jeweils 11.355 Kilometer entfernten Bühnenräumen übertragen, neue Bild- und Klangkompositionen schaffen und mit dem jeweiligen Publikum vor Ort interagieren. Leinwand und Bildschirm zoomen dabei in die jeweilige Parallelwelt des Frauseins und lassen unterschiedliche Akzentuierungen des Themenfelds Emanzipation erkennen. Das Stück spielt mit Klischees und Tanzgenres, verweigert sich dabei gänzlich dem machoiden Charakter des Tangos und plädiert für intuitive Weiblichkeit abseits patriarchaler Lesart. Mittels Bewegungselementen und Kameraeinstellungen werden Blicke neu und anders auf den weiblichen Körper gelenkt. Der Tango wird in seine Grundelemente zerlegt und in die Sprache des zeitgenössischen Tanzes eingeflochten.

„In Shared Spaces“ ist der zweite Teil der hybrid angelegten Tanzserie „Tango Tanz Trilogy“. Aus Buenos Aires zugeschaltet sind die Tänzerinnen Veronica Litvak und Liliana Tasso sowie Musiker Daniel Vacs. „Die Pandemiezeiten ermutigten uns, unsere digitalen Kommunikationskanäle auch in die Choreografie einzubinden, dabei Sichtfelder zu erweitern und sie mit der emotionalen Bewegungssprache des Tangos zu verbinden.

So entstand die Idee von ,In Shared Spaces‘ – zwei zeitgleich an verschiedenen Orten inszenierte Performances, die im jeweiligen Publikumsraum zu einem Werk verschmelzen“, so Grava. Ungewöhnliche Kamerawinkel brechen dabei mit der Projektion des Perfekten – gerade auch in Bezug auf das Schönheitsideal der Frau. Kein Filter, keine Retusche. Stattdessen ein Stück wie eine Umarmung.

Claudia Grava, wohnhaft in Hard, absolvierte ihre Ausbildung am Instituto Superior de Arte des Theatro Colon in Buenos Aires und ist seitdem als Tänzerin und Choreografin in verschiedenen freien Kompanien und Projekten in Argentinien und Europa engagiert.

Sinnliche Interaktion

Grava ist Mitbegründerin und Obfrau der Tanzvereinigung netzwerkTanz, Mitbegründerin der Tangoschule und der gleichnamigen Tangokompanie Tangissimo.

„In Shared Spaces“ ist eine sinnliche Interaktion zwischen Tango und zeitgenössischem Tanz, zwischen Bandoneon, Cello und Klavier, zwischen traditionellen Zuschreibungen und der Befreiung davon. VN-AMA

Ungewöhnliche Kamerawinkel brechen mit der Projektion des Perfekten.
Ungewöhnliche Kamerawinkel brechen mit der Projektion des Perfekten.
Das Stück spielt gekonnt mit Klischees und Tanzgenres.
Das Stück spielt gekonnt mit Klischees und Tanzgenres.