Kulturfundraising-Award für die Kammgarn

Harder Kulturwerkstatt Kammgarn wurde für kreative Initiativen ausgezeichnet.
Wien Pandemie, Krieg und Teuerung haben auch in der österreichischen Kultur Spuren hinterlassen. Umso größer ist der Bedarf an privater Kulturförderung, ergänzend zu staatlichen Subventionen. In über acht von zehn Kultureinrichtungen spielen Drittmittel für die Finanzierung mittlerweile eine wichtige Rolle. Um die innovativsten und erfolgreichsten Fundraising- und Sponsoring-Aktivitäten des österreichischen Kultursektors vor den Vorhang zu holen, vergab der Fundraising Verband Austria in Kooperation mit dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport zum zweiten Mal die Kulturfundraising-Awards in der Diplomatischen Akademie Wien.
Kunst- und Kulturprojekte
Die Bereitschaft in der österreichischen Bevölkerung, für Kunst- und Kulturprojekte zu spenden, ist laut Fundraising Verband Austria groß. Mit 60 bis 80 Millionen Euro jährlich beziffert Geschäftsführer Günther Lutschinger das Potenzial für diesen Spendenbereich. „Im Vergleich zu anderen gemeinnützigen Themen sind maßgeschneiderte Spenden-Kampagnen im Kultursektor jedoch noch keine Selbstverständlichkeit“, betont Lutschinger. „In Hilfsbereichen wie Soziales, Tier- und Umweltschutz oder Entwicklungshilfe werden Fundraising und Sponsoring heutzutage methodisch vielfältig, zielgruppenspezifisch und mit stetem Blick auf die Wirksamkeit der Zuwendung betrieben. Im Kulturbereich bilden solcherlei Maßnahmen hingegen noch die Ausnahme.“ Nach der Premiere im Vorjahr vergab der Fundraising Verband Austria heuer zum zweiten Mal die Österreichischen Kulturfundraising-Awards in drei Kategorien, um das kreative Potenzial vorbildhafter Spendenkampagnen aus der Kultur aufzuzeigen. In der Award-Kategorie „Beste Kulturfundraising Aktion“ wurde die erfolgreichste Einzelaktion gesucht und im Wiener Konzerthaus gefunden.
„100 Teile Kultur“
Den Award „Small but smART“ für die beste Fundraising-Aktion einer kleinen Kulturinitiative erhielt die Vorarlberger Kulturwerkstatt Kammgarn für das Projekt „100 Teile Kultur“. 100 Teile eines Kunstwerks, das in Kooperation mit der Berufsvereinigung Bildender Künstler entstand, wurden verkauft und damit nicht nur das kostenfrei zugängliche Kleinkunstfestival „FOEN-X-Festival“ finanziert, sondern über die außergewöhnliche Aktion auch eine höchst werbewirksame Öffentlichkeitsarbeit für das Festival erzielt.
Den ideellen Wert der Aktion hebt auch Lisa Weiß, Geschäftsführerin der Harder Kammgarn, hervor: „Die Aktion ‚100 Teile Kultur‘ ist eine Kampagne, die nicht nur finanzielle Unterstützung bot, sondern auch die Sichtbarkeit unseres Kulturvereins wesentlich erhöht und die Gemeinschaft gestärkt hat. Danke für den Award und die damit verbundene Wertschätzung.“ vn-ama