Erlebbare Dornbirner Industriegeschichte

Kultur / 05.05.2023 • 15:00 Uhr / 1 Minuten Lesezeit
„Die Stadtspuren sind ein einzigartiges Projekt, das einen wesentlichen Teil der Dornbirner Geschichte erlebbar macht".    <span class="copyright">LCF</span>
„Die Stadtspuren sind ein einzigartiges Projekt, das einen wesentlichen Teil der Dornbirner Geschichte erlebbar macht". LCF

Fünfzehn Stationen, die vom Gütle entlang des Müllerbachs bis zum Schaukraftwerk Forach führen.

Dornbirn Am Sonntag, 7. Mai, werden die „Stadtspuren“, eine Art begehbares Freilichtmuseum zur Dornbirner Industriegeschichte, offiziell eröffnet. Auf einem rund 6,5 Kilometer langen Rundweg vom Gütle bis zum Schaukraftwerk Forach entlang des Müllerbachs können Besucher an 15 Stationen die Industriegeschichte Dornbirns erkunden. „Die Stadtspuren sind ein einzigartiges Projekt, sozusagen ein ‘Outdoor-Industriemuseum’, das einen wesentlichen Teil der Dornbirner Geschichte an den Stationen vor Ort erlebbar macht“, berichtet Bürgermeisterin Andrea Kaufmann.

Die 15 Stationen der Stadtspuren.
Die 15 Stationen der Stadtspuren.

Kulturstadtrat Alexander Juen betont, dass die Orte von innovativen Ideen, ehemaligen Weltmarktführern, sozialen Errungenschaften, Migration und Wandel erzählen. Heute gestalten Hightech- und Start-up-Unternehmen die Zukunft an diesen Orten, an denen einst unter schwierigen Bedingungen gearbeitet wurde. Die Stadtspuren beleuchten die Industriegeschichte Dornbirns aus unterschiedlichen Perspektiven.

Die Wandmalerei zeigt einen Einblick in die damalige Webereihalle von FM Hämmerle. <span class="copyright">LCF</span>
Die Wandmalerei zeigt einen Einblick in die damalige Webereihalle von FM Hämmerle. LCF

In Dornbirn wurden einst die erste Tüllfabrik und die erste mechanische Weberei der Monarchie errichtet, auch der größte Websaal und die größte Seidenspinnerei Österreichs befanden sich hier. Die Stadt beherbergte die Hälfte aller Webstühle des Textillandes Vorarlberg, die erste mechanische Spinnerei und den bedeutendsten Metallbetrieb des Landes.

An der Stelle des heutigen Conrad Sohm stand früher eine fünfgeschossige Spinnereifabrik. - Stadtspuren   <span class="copyright">LCF</span>
An der Stelle des heutigen Conrad Sohm stand früher eine fünfgeschossige Spinnereifabrik. - Stadtspuren LCF

Um diese Geschichte erlebbar zu machen, wurde das Konzept gemeinsam vom Dornbirner Stadtarchivar Klaus Fessler und der Stadtplanung entwickelt. Für die Gestaltung zeichnet das Dornbirner Grafikbüro „Sägenvier“ von Sigi Ramoser verantwortlich.

Das Konzept der Stadtspuren wurde gemeinsam mit Klaus Fessler, dem Stadtarchiv und der Stadtplanung erarbeitet. <span class="copyright">LCF</span>
Das Konzept der Stadtspuren wurde gemeinsam mit Klaus Fessler, dem Stadtarchiv und der Stadtplanung erarbeitet. LCF

Bei der Eröffnung der Stadtspure am Sonntag, die von 11 bis 16 Uhr bei der Station inatura/Rüsch-Werke stattfindet, erwartet die Besucher ein buntes Programm mit Kurzführungen, Kinderprogramm, Buchpräsentationen, Musik und Bewirtung zu historischen Preisen.

Die Stadtspuren beginnen am Gütle und führen entlang der rund 6,5 Kilometer langen Route an 15 Stationen vorbei, die nicht nur Tafeln und Schnittstellen zu digital erlebbaren Geschichten bieten, sondern an denen sich Fußgänger und Radfahrer gerne aufhalten und die geschichtsträchtigen Orte auf sich wirken lassen sollen.

Der Aussichtspunkt Zanzenberg bietet einen Überblick. Die Route folgt den ältesten Webereien und Spinnereien entlang der Dornbirner Ache und des Müllerbaches, führt aber auch an noch produzierenden Betrieben der Metall-, Elektro- und Lebensmittelindustrie vorbei. Bedeutende, oft denkmalgeschützte Gebäude wie die historische Spinnerei Juchen, das inatura-Gelände beim Stadtgarten (ehemalige Rüsch-Werke) oder die Dampfzentrale in der Rhombergfabrik (ehemalige Firma F.M. Rhomberg).

Jede Station beinhaltet zwei Themen: die jeweilige Geschichte vor Ort und ergänzend dazu ein wichtiges Thema der Dornbirner Industriegeschichte, das mit dem jeweiligen Standort verbunden ist.

Die Stadtspuren bestehen aus drei Elementen: den einzelnen Stationen entlang der Dornbirner Ache und des Müllerbachs, einem Buch mit vertiefenden Informationen sowie einer App, die von Station zu Station führt und zusätzliche Medien anbietet. Die Stadtspuren-Route ist auch abschnittsweise begeh- und befahrbar. Außerdem gibt es spezielle Programme für Kinder, Schulklassen und Erwachsene.


Insgesamt bietet das Projekt “Stadtspuren” eine einzigartige Möglichkeit, die Industriegeschichte Dornbirns aus unterschiedlichen Perspektiven zu erleben. Die 15 Stationen entlang der Route ermöglichen es den Besuchern, die reiche Geschichte der Stadt auf interaktive und ansprechende Weise zu entdecken. Die Kombination aus physischen Stationen, digitalen Medien und ergänzenden Informationen bietet ein umfassendes Erlebnis für Menschen aller Alters- und Interessensgruppen.

Begleitband

Titel: Stadtspuren — Industrie und Wandel

Herausgeber: Klaus Fessler und Werner Matt

Verlag: Stadtarchiv Dornbirn,

ISBN 978-3-901900-62-4

Preis: 39,- Euro

Umfang: 215 Seiten mit zahlreichen Abbildungen.