Vorarlberg Museum wird zur Titelseite

Kultur / 07.05.2023 • 21:14 Uhr
Die Fenster des Vorarlberg Museums bilden ein komplexes Ausstellungskonzept. VN/Marte
Die Fenster des Vorarlberg Museums bilden ein komplexes Ausstellungskonzept. VN/Marte

Installation von Veronika Schubert soll Passanten zum Nachdenken anregen.

Bregenz Das Vorarlberg Museum in Bregenz wird von der Künstlerin Veronika Schubert in Szene gesetzt. Die Fassade wird bis zum 29. Oktober 2023 mit Schlagzeilen aus Zeitungen und Zeitschriften gestaltet. Die Installation soll Passanten zum Nachdenken über kulturelle Identität anregen. Schubert verwendet verschiedene Zeitungsschlagzeilen und behält deren ursprüngliche Typografie bei. Die Fenster des Museums bilden ein komplexes Ausstellungskonzept, das dazu einlädt, das Museum zu umrunden und die Botschaften zu interpretieren. Die Künstlerin beginnt ihre Intervention mit dem Imperativ „Ich bin eine Idee“ und spielt bewusst mit dem Subjekt. Das Ich als bewusstes, denkendes Wesen wird in verschiedenen Überschriften überrascht, angeboten oder humorvoll dargestellt. Schließlich verbindet Schubert das Ich mit dem Du und lässt alles im Wir kulminieren.

Museum als kommunikativer Ort

Die Installation endet im Innenraum auf dem großen Monitor gegenüber der Empfangstheke mit dem Satz „Hier endet die Fremde“. Veronika Schubert beschreibt das Museum als kommunikativen Ort, der unterschiedliche Emotionen auslöst. Ihre Vorliebe für Sprache und die damit verbundene Leidenschaft für Sätze, die sie aus den unterschiedlichsten Medien zusammensetzt, begann bereits in der Schulzeit. Schubert studierte an der Kunstuniversität Linz und ist seither als bildende Künstlerin, Animatorin und Kurzfilmerin tätig. Akribisch sammelt die 1981 geborene und in Lustenau aufgewachsene Künstlerin außergewöhnliche, irritierende oder skurrile Aufmacher. Sie tut dies mit dem Enthusiasmus einer Archivarin und führt alle Arbeitsschritte analog aus: Mit der Schere schneidet sie die favorisierten Titel fein säuberlich aus, versieht sie mit einer Inventarnummer und verpackt ihre Entdeckungen in säurefreie Kartonschachteln. Aus diesem Fundus sucht sie nach passenden Wortbildern, die sie für ihre Arbeiten themenspezifisch und präzise aufeinander abstimmt. Das ausgewogene Zusammenspiel von Inhalt, Medium und Werkzeug erzeugt beim Betrachter ein Gefühl von Dringlichkeit und Aktualität, begleitet von einem feinen, hintergründigen Humor. Über einen QR-Code am Eingang kann ein Einführungsvideo abgerufen werden, in dem die Künstlerin über ihre Arbeit spricht. VN-AMA