„Ein Engel in der Hölle von Auschwitz”

Kultur / 16.05.2023 • 20:27 Uhr
Maria Stromberger hat mit ihrem Einsatz in Auschwitz unzähligen Menschen das Leben gerettet. FALTER VERLAG
Maria Stromberger hat mit ihrem Einsatz in Auschwitz unzähligen Menschen das Leben gerettet. FALTER VERLAG

ALTACH Das tiefgründige und bewegende Buch “Ein Engel in der Hölle von Auschwitz” des Vorarlberger Autors Harald Walser ist ins Polnische übersetzt worden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um Walsers eindringliche Schilderung des Grauens und der Menschlichkeit inmitten des Holocaust auch dem polnischen Publikum zugänglich zu machen. Diese umfassende Biografie erzählt die Lebensgeschichte der Krankenschwester Maria Stromberger. Sie rettete in der Hölle von Auschwitz, dem größten Vernichtungslager des Zweiten Weltkriegs, zahlreichen Häftlingen das Leben und beteiligte sich aktiv am Widerstand im Lager. Eine erschütternde und zugleich erbauliche Lektüre, die das Grauen des Holocaust mit der unerschütterlichen Hoffnung und dem Mut der Opfer kontrastiert.

Menschlichkeit

Walser, der für seine akribischen Recherchen und seine einfühlsame Erzählweise bekannt ist, zeichnet ein klares und erschütterndes Bild von Auschwitz. Gleichzeitig konzentriert er sich auf die Menschlichkeit, die auch in den dunkelsten Stunden überleben kann. Mit dieser Dualität schafft Walser ein Werk, das sowohl an die Schrecken der Vergangenheit erinnert als auch an die unzerstörbare Kraft des menschlichen Geistes appelliert.

Die Übersetzung ins Polnische ermöglicht es nun einem neuen Leserkreis, diese beeindruckende Biografie kennenzulernen. Anders als in Österreich wurde Stromberger nach dem Zweiten Weltkrieg in Polen hoch geehrt. Die Tatsache, dass Auschwitz auf polnischem Boden liegt, verleiht der Übersetzung zusätzliches Gewicht. Sie ermöglicht den polnischen Lesern einen tieferen Bezug zu den Ereignissen ihrer eigenen Geschichte.

Die Übersetzung von „Ein Engel in der Hölle von Auschwitz“ trägt dazu bei, die Erinnerung an den Holocaust wach zu halten und künftige Generationen über die Schrecken der Vergangenheit zu informieren, damit sie sich in Zukunft nicht wiederholen. Gleichzeitig ist es ein Zeugnis der Hoffnung und des Mutes, der auch unter den grausamsten Bedingungen überleben kann.

Straßenumbenennung

In Graz wird am 1. Februar 2024 die Otto-Kernstock-Straße in Maria-Stromberger-Straße umbenannt, nicht zuletzt ein Verdienst des Buchs von Harald Walser, das diese heldenhafte Frau einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht hat. Und am 2. März 2024 findet am Vorarlberger Landestheater die Uraufführung von „Maria Stromberger, der Engel von Ausschwitz“, einem Auftragswerk der österreichischen Autorin Gerhild Steinbuch, statt. VN-AMA