„Café Sibylle – Mode und Alltag in der DDR“

Kultur / 31.05.2023 • 16:10 Uhr
„Café Sibylle - Mode und Alltag in der DDR“ ist momentan im Museum FLATZ zu besichtigen.   <span class="copyright">Ute Mahler / OSTKREUZ (3)</span>
„Café Sibylle - Mode und Alltag in der DDR“ ist momentan im Museum FLATZ zu besichtigen. Ute Mahler / OSTKREUZ (3)

Die aktuelle Ausstellung im Museum FLATZ dauert bis zum 7. Oktober.

Dornbirn Die Ausstellung “Café Sibylle | Mode und Alltag in der DDR” wurde kürzlich im Museum FLATZ durch Kulturamtsleiter Roland Jörg eröffnet, Kurator Gerald Matt sprach über die Entstehung und Bedeutung der ausgestellten Fotografien, und Co-Kurator Sebastian Lux gab Einblicke in die Sammlung und Arbeit der Stiftung F.C. Gundlach in Hamburg. Anschließend hob Jürgen Meindl, Sektionschef für Kunst und Kultur im Bundeskanzleramt, die Bedeutung der Fotografie als Kunstgattung hervor. “Ich freue mich über die gelungene Positionierung des Flatz Museums im Bereich der Fotografie und danke allen Beteiligten für die wunderbare Umsetzung dieser Ausstellung.” Kulturstadtrat Alexander Juen ergänzte: “Die neue Ausstellung widmet sich dem Werk von vier der bekanntesten und anerkanntesten Fotografinnen der ehemaligen DDR – Ute Mahler, Sibylle Bergemann, Evelyn Richter und Gundula Schulze Eldowy. Gezeigt werden Fotografien, die nicht nur Mode und Stil der DDR-Zeit widerspiegeln, sondern auch die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Befindlichkeiten dieser Zeit einfangen.”

Kulturamtsleiter Roland Jörg eröffnete die Ausstellung.
Kulturamtsleiter Roland Jörg eröffnete die Ausstellung.

Das Café Sibylle, benannt nach der Frauenzeitschrift, war ein beliebter Treffpunkt für Redakteure und Models sowie für Modenschauen in der Berliner Karl-Marx-Allee. Die “Sibylle” war die führende Modezeitschrift der DDR und wurde vom Modeinstitut Berlin herausgegeben.

Die Bilder der Ausstellung zeigen selbstbewusste, berufstätige und emanzipierte Frauen, die ein Frauenbild fernab alter Klischees repräsentierten. Die gezeigte Mode war oft mehr Anregung zum Selbermachen als Werbung zum Kauf, da das Angebot in den Geschäften begrenzt war. Die Fotografinnen arbeiteten selten im Studio, sondern auf öffentlichen Plätzen, Straßen und oft tristen Hinterhöfen oder vor grauen Fabriksgebäuden. Entstanden sind nachdenkliche, versonnene und oft melancholische Bilder von betörender und eigenständiger Schönheit.

Die Bilder der Ausstellung zeigen selbstbewusste, berufstätige und emanzipierte Frauen.
Die Bilder der Ausstellung zeigen selbstbewusste, berufstätige und emanzipierte Frauen.

Die Ausstellung “Café Sibylle | Mode und Alltag in der DDR” zeigt die ostdeutsche Modefotografie mit ihrem dokumentarischen und sozial engagierten Stil, der von der Dialektik zwischen gesellschaftlicher Realität und Utopie lebte. Die Werke der Fotografinnen, Leihgaben der renommierten deutschen Stiftung F.C. Gundlach, sind ästhetische Mischungen aus Porträt, Reportage und Mode und gehen über die reine Modefotografie hinaus.

Die Ausstellung wird bis zum 7. Oktober 2023 zu sehen sein.