„Camerata Musica Reno“: Nächste Erfolge angepeilt

Kultur / 30.06.2023 • 19:03 Uhr
Tobias Grabher leitet sein Orchester Camerata Musica Reno. STIPLOVSEK DIETMAR
Tobias Grabher leitet sein Orchester Camerata Musica Reno. STIPLOVSEK DIETMAR

ALTACH Er ist noch nicht verblasst, der Ruhm, den der junge Altacher Dirigent Tobias Grabher (26) mit seinem im April 2021 aus dem Boden gestampften aufsehenerregenden Musiktheaterprojekt mit Strawinskys „Geschichte vom Soldaten“ verbuchen konnte. Nach weiteren innovativen Projekten mit seiner viel bestaunten jungen „Camerata Musica Reno“ folgte nach genau zwei Jahren heuer zu Ostern ein weiteres Leuchtturmprojekt. Die Verleihung des Wagner-Stipendiums durch den Richard-Wagner-Verband Vorarlberg hatte Grabher zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Werk Richard Wagners gemeinsam mit Michael Köhlmeier als Rezitator angeregt.

Dieser neuerliche Erfolg spornte den jungen Dirigenten an für ein weiteres Projekt vom 7. bis 10. Juli, bei dem erstmals der Tanz der Künstlerin Silvia Salzmann mit US-amerikanischer klassischer Musik des 20. Jahrhunderts unter dem Motto „Appalachian Spring“ verknüpft wird. Grabher: „Den Weg dazu hat mir mein in diesem Bereich unglaublich erfahrener Dirigierprofessor Mark Stringer geebnet, mit wertvollen persönlichen Erfahrungen aus erster Hand. Das besondere Flair dieser Werke möchte ich auch dem Publikum weitergeben, denn es ist unheimlich mitreißende, spannende und farbenreiche Musik, die gerade in Mitteleuropa selten aufgeführt wird.“

Mit Tanz verbundene Musik

Die Musik von „Appalachian Spring“, komponiert 1943/44 von Aaron Copland, ist seit ihrer Entstehung unmittelbar mit Tanz verbunden. Grabher: „Für mich war das die entscheidende Motivation, unser Konzert mit dieser Kunstform zu bereichern, wie wir es schon in der Vergangenheit mit außermusikalischen Bereichen getan haben. Mit Silvia Salzmann haben wir eine kongeniale Künstlerin gefunden, die diesem Werk mit ‚Simple‘ eine tiefgründige, zeitgenössische Tanz-Interpretation beisteuert und dabei auch die Leitmotive der ursprünglichen Choreographie von Martha Graham in unsere Zeit transformiert. Es ist die Geschichte eines jungen Pionier-Ehemanns und seiner Braut, in der gegensätzliche Kräfte den Tanz dominieren.

Die Musik Coplands wiederum erinnert in vielen Stellen an Western- und Filmmusik.“ Eingerahmt und gewissermaßen kommentiert wird dieses zentrale Werk durch „The Unanswered Question“ von Charles Ives und Gershwins „Lullaby for Strings“.

Tobias Grabher freut sich auch über die positive Entwicklung seines Kammerorchesters „Camerata Musica Reno“: „Bei jeder Produktion wird es seinem selbsterklärten Ziel erneut gerecht: Es versammelt jene jungen Spitzenmusiker aus der Region, die drauf und dran sind, die überregionale Konzertbühne in Musikhochschulen und sogar Profiorchestern zu betreten. Ein Shooting-Star der jungen Vorarlberger Klassikszene reiht sich da an den anderen.“ JU