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Kultur / 07.08.2023 • 21:07 Uhr
13 Kurzfilme mit Vorarlberg-Bezug treten in der Kategorie „v-shorts“ gegeneinander an. Anna Salcher
13 Kurzfilme mit Vorarlberg-Bezug treten in der Kategorie „v-shorts“ gegeneinander an. Anna Salcher

Beim heute startenden Alpinale Kurzfilmfestival laufen 13 Streifen mit Vorarlberg-Bezug.

BLUDENZ Ein echter Filmspaß voller Wendungen, Emotionen und Spannung. In der Kategorie „v-shorts“ treten 13 Kurzfilme mit Vorarlberg-Bezug gegeneinander an. Sie werden am Mittwoch und Donnerstag in der Remise Bludenz gezeigt. Für aufstrebende Filmemacher wird so die Chance geboten, kontroverse Themen einem breiten Publikum zugänglich zu machen und das eigene Können unter Beweis zu stellen. „Das Alpinale Kurzfilmfestival hat sich zu einer wichtigen Plattform entwickelt, die Filmschaffenden Türen eröffnet und den Austausch fördert. Wir bieten die Möglichkeit, Werke vor einem breiten Publikum zu zeigen und wertvolles Feedback von Zuschauern sowie Experten aus der Branche zu erhalten“, freut sich Festivalleiterin Manuela Mylonas.

Vielfältige Perspektiven

In Bregenz und Hohenems drehte Tania Maria Rodrigues-Peters ihr Werk „Para Siempre“, darin greift sie das Thema lesbische Liebe auf. Während der Dreharbeiten stellten sich zahlreiche Herausforderungen. Einmal krähte der Hahn im Garten sehr laut, ein Hubschrauber flog vorbei oder das Sonnenlicht reichte nicht mehr aus. Entstanden ist eine emotionale Geschichte, die verdeutlicht, welchen großen Einfluss gesellschaftliche Normen auf das persönliche Glück haben können. Ältere Gedichte von Manfred Strolz dienten den Regisseuren Otmar Rützler und Alfred Fechter als Grundlage für ihren Kurzfilm „Der alten Zeiten wegen“, der von der Freundschaft zweier Frauen handelt. Wolfgang Tschallener aus Klaus widmete seine Animation „Der Blonser Engel“ der Lawinenkatastrophe in Blons im Jahr 1954. In einer kurzen Zeitspanne von etwa 16 Minuten wird eindrucksvoll vermittelt, welche Schicksale es zu dieser Zeit gab.

Kreative Visionen

Die Vorarlberger Filmemacherin Eve Roth drehte mit der Sängerin Nele ein professionelles Musikvideo mit dem Titel „Drowning in the Sea“. Vielseitige Kameraeinstellungen, Unterwasserszenen und unterschiedliche Drehorte tragen zu einer fesselnden Gesamterfahrung bei. Mit ihrer Animation „Go for it“ in der Länge von 45 Sekunden möchte Jennifer Dünser Mut stiften, trotz Niederlagen weiterzumachen. Der Bregenzer Drehbuchautor Felix Strele und der Harder Regisseur Felix Beck stellen sich in ihrem Märchen die Frage, ob es in Ordnung ist, sich auf Kosten anderer zu bereichern. Die Dornbirnerin Tabea Hampel beschäftigt sich in ihrem Werk mit weiblicher Körperbehaarung und hinterfragt gesellschaftliche Normen. In knapp fünf Minuten wirft Christoph Matt einen kritischen Blick in die Zukunft unseres Planeten. In aktiver Zusammenarbeit von Kunst und Wissenschaft entstand ein faktenbasierter Sprachtext, der die Verantwortung jedes Einzelnen anspricht.

Breite Palette

Welche Auswirkungen die Social-Media Welt haben kann, thematisiert Regisseur Jonas Steinacker. „Ich stellte mir die Frage, wie ich mich fühlen würde, wenn ich nicht nur auf Partys oder Reisen gefilmt worden wäre, sondern jeden Tag von meinen eigenen Eltern in meinem Kinderzimmer“, betont Steinacker. Claudia Nappi stellt die Bedürfnisse von Jugendlichen in den Mittelpunkt ihres Streifens „One controlled“. Im Rahmen der Produktion bot sie den Mitwirkenden die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu schauen und zu begreifen, was es bedeutet, berühmt zu sein. Für ein anderes Genre entschieden sich Regisseur Manuel Baus aus Lustenau und Produzentin Selina Nenning aus Viktorsberg, sie drehten einen Science-Fiction-Streifen.

Vielfältiges Spektrum

Die Feldkircherin Katharina Gerlich hat sich das Ziel gesetzt, Frauen in der Filmbranche zu fördern und kreierte den Thriller „Sweet Survival“, der von fünf unterschiedlichen Frauencharakteren getragen wird. Die junge Vorarlbergerin Lara Smith setzt sich in ihrer Animation „The Hound“ mit dem Thema Depression auseinander und schrieb eine Geschichte, die auch Menschen ohne eigene Erfahrungen gut nachvollziehen können. Damit präsentierten die Vorarlberger Filmemacher eine breite Palette von Genres, Stilen und Themen. Von Drama über Thriller bis hin zu experimentellen Kurzfilmen decken diese 13 Kurzfilme ein vielfältiges Spektrum an künstlerischen Ausdrucksformen ab. VN-MIR