Von der Wolle zum Gewebe

Kultur / 17.11.2023 • 15:15 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Bei „Textilwerk Montafon“ treffen traditionelles Handwerk und moderne Mode aufeinander.  <br><span class="copyright">STOPH SAUTER</span>
Bei „Textilwerk Montafon“ treffen traditionelles Handwerk und moderne Mode aufeinander.
STOPH SAUTER

Montafons textiler Schatz trifft auf moderne Mode.

Schruns Traditionelles Handwerk und moderne Mode treffen im Montafon aufeinander. Im Rahmen des Leader-Projektes „Textilwerk Montafon“ haben die Montafoner Museen eine Initiative gestartet, die die lokale Textiltradition mit zeitgenössischem Design verbindet. Im Mittelpunkt steht dabei das Montafoner Steinschaf, dessen Wolle nun im „Montafoner Tweed“ verarbeitet wird.

Die Wolle des Montafoner Steinschafs wird im „Montafoner Tweed“ verarbeitet.  <br><span class="copyright">STOPH SAUTER</span>
Die Wolle des Montafoner Steinschafs wird im „Montafoner Tweed“ verarbeitet.
STOPH SAUTER

Traditionelle Handwerkstechniken und die Erforschung historischer Textilien bildeten die Grundlage für diese bemerkenswerte Initiative. In Zusammenarbeit mit den Montafoner Steinschafbauern, Expertinnen des textilen Handwerks und der Modeklasse der Universität für angewandte Kunst Wien wurden neue Verarbeitungs- und Gestaltungsmöglichkeiten erforscht.

Traditionelle Handwerkstechniken und die Erforschung historischer Textilien bilden die Grundlage. <span class="copyright">Stoph Sauter</span>
Traditionelle Handwerkstechniken und die Erforschung historischer Textilien bilden die Grundlage. Stoph Sauter

Diese Zusammenarbeit ermöglicht nicht nur die Wiederbelebung traditioneller textiler Handwerkskunst, sondern bietet auch jungen kreativen Köpfen eine Plattform, ihre innovativen Entwürfe zu präsentieren.

Im Rahmen des Projektes „AlpTextyles“ werden neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der regionalen Wertschöpfung ausgelotet.  <span class="copyright">Anna Skuratovski </span>
Im Rahmen des Projektes „AlpTextyles“ werden neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der regionalen Wertschöpfung ausgelotet. Anna Skuratovski 

Die Initiative hat bereits internationale Beachtung gefunden und einige der ersten Entwürfe der jungen Modedesignerinnen und Modedesigner wurden sogar ausgezeichnet. Das Engagement und die Kreativität aller Beteiligten spiegelt sich in der derzeit laufenden Ausstellung wider, die sowohl regionalgeschichtliche Bezüge zur Textilverarbeitung im Montafon als auch avantgardistische Designentwürfe junger internationaler Modedesigner präsentiert.

Die Initiative hat bereits internationale Beachtung gefunden.  <span class="copyright">Anna Skuratovski </span>
Die Initiative hat bereits internationale Beachtung gefunden. Anna Skuratovski 

Im Rahmen des grenzüberschreitenden Alpenraumprojektes „AlpTextyles“ werden zudem neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der regionalen Wertschöpfung ausgelotet. Das Projekt, an dem die Alpenländer Schweiz, Italien, Slowenien, Frankreich, Deutschland und Österreich beteiligt sind, zielt darauf ab, textile Wertschöpfungsketten in die Alpen zurückzuholen und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern zu stärken.

 Der Entwurf stammt von Shuzo Matsuhashi, Benedikt Salchegger, Linda Bergstötter.  <span class="copyright">Anna Skuratovski </span>
Der Entwurf stammt von Shuzo Matsuhashi, Benedikt Salchegger, Linda Bergstötter. Anna Skuratovski 

Die Gestaltung und Inszenierung der Ausstellung liegt in den kreativen Händen des renommierten Vorarlberger Video- und Medienkünstlers Stoph Sauter. Unter der Gesamtleitung von Michael Kasper und der Projektkoordination von Elisabeth Walch wird das reiche textile Erbe des Montafons mit einem modernen Ansatz neu interpretiert.

 Der Entwurf stamm von  Anastasiia Shpagina.  <span class="copyright">Jessica Roes M. und Adriana Ingeli</span>
Der Entwurf stamm von Anastasiia Shpagina. Jessica Roes M. und Adriana Ingeli

„AlpTextyles“ ist ein leuchtendes Beispiel für die Verbindung von Tradition und Innovation, von lokalem Handwerk und globaler Perspektive. Durch die Digitalisierung von Mustern aus der Textilsammlung und die Dokumentation des Wissens lokaler Handwerkerinnen und Handwerker, Produzentinnen und Produzenten sowie Bäuerinnen und Bauern wird ein nachhaltiger Ansatz für die Zukunft der Textilindustrie im Alpenraum geschaffen.

 Der Entwurf stammt von  Anastasiia Shpagina.  <span class="copyright">Jessica Roes M. und Adriana Ingeli</span>
Der Entwurf stammt von Anastasiia Shpagina. Jessica Roes M. und Adriana Ingeli

Das Projekt „AlpTextyles“, das von November 2022 bis Oktober 2025 läuft, zeigt, dass durch die Aufwertung natürlicher Ressourcen und die Stärkung lokaler Wertschöpfungsketten eine nachhaltigere und bewusstere Textilproduktion möglich ist.