Musikschulen im Wandel

5. Österreichischer Kongress für Musikschulleiter in Feldkirch.
FELDKIRCH Insgesamt 160 Musikschulleiterinnen und Musikschulleiter aus ganz Österreich nahmen am 5. Österreichischen Musikschulkongress in der STELLA Vorarlberg Privathochschule für Musik in Feldkirch teil. Diese Initiative der Komu, der Länderexpertenkonferenz für Musikschulen in Österreich und Südtirol, besteht seit 2013 und findet alle zwei Jahre statt – bisher abwechselnd in Feldkirch, Vorarlberg und Krems, Niederösterreich.
Unter dem Motto „Musikschule im Wandel – austauschen, analysieren“ standen eine Keynote des Unternehmensberaters und Buchautors Stefan Thessenvitz, ein von Michael Seywald moderiertes World Café sowie sechs Workshops zu den Themen Inklusion, Kooperationsmodelle mit Schulen und Kindergärten, Kompetenzorientierung im Unterricht und Musikschulforschung mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten auf dem Programm.
Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von den Streichorchestern Mini-Strings und Ill-Concertino und dem Vokalensemble Amiche Cantano, bestehend aus Schülerinnen und Schülern der Vorarlberger Musikschulen, sowie dem jungen Euphonium-Solisten Alexander Nestler.
Swea Hieltscher, Mitglied des Komu-Vorstandes, skizzierte in ihrem Eröffnungsstatement die gesellschaftlichen Entwicklungen und betonte die Notwendigkeit für Führungskräfte, in diesem rasanten Wandel stets die Musikschülerinnen und Musikschüler im Fokus zu haben. Deren körperliche, seelische und geistige Gesundheit stehe im Mittelpunkt, und die musikalisch-künstlerische Ausbildung an Musikschulen könne dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Martin Waldauf, Fachinspektor für Musikerziehung in der Bildungsdirektion Vorarlberg, überbrachte die Grußworte des Landes Vorarlberg und betonte die gute Zusammenarbeit mit dem Bildungsbereich, die sich insbesondere in den stetig wachsenden Kooperationen zwischen Schulen und Musikschulen zeige, die einen wesentlichen Beitrag zur kulturellen Bildung in Österreich und Südtirol leisteten.
Gestaltungsimpulse
Stefan Thessenvitz gab in seiner spannenden Keynote „Megatrends und ihre Bedeutung für unsere Arbeit“ einen umfassenden Überblick über die gesellschaftlichen, technologischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, politischen und kulturellen Veränderungen. Er definierte die Treiber dieser Entwicklungen und skizzierte ein mögliches Modell, wie Führungskräfte die Entwicklung der Musikschulen weiterhin positiv gestalten können und Musikschulen als Bildungs- und Kultureinrichtungen für die Gesellschaft relevant bleiben. Dabei hob er insbesondere den Megatrend Nachhaltigkeit hervor und skizzierte anhand der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen mögliche Gestaltungsimpulse für die Zukunft der Musikschulen.