Bäume pflanzen im Dezember

Kultur / 21.12.2023 • 19:56 Uhr
Bis zum Probenbeginn werden noch 22 Bäume hinzukommen. mathis studio/bf
Bis zum Probenbeginn werden noch 22 Bäume hinzukommen. mathis studio/bf

Erste Kulissenteile ins Bühnenbild von „Der Freischütz“ versetzt.

Bregenz Seit Anfang Dezember schmückt der traditionelle Weihnachtsbaum die Baustelle der Seebühne am Bodensee. Dort entsteht derzeit nicht nur der neue Betonkern, sondern auch das Bühnenbild für das nächste Spiel auf dem See. Kurz vor Weihnachten hat die kleine Fichte Gesellschaft bekommen.

Am Mittwoch verpflanzte die Bregenzer Festspieltechnik die ersten acht Bäume für Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ von ihrem Lagerplatz an der Ufermauer ins Bühnenbild. Die täuschend echt aussehenden Konstruktionen bestehen aus einem Stahlrohrgestell, dem die Kaschierabteilung der Bregenzer Festspiele mit Hasengitter, Füllmaterial, Mörtel und Farbe ein natürliches Aussehen verliehen hat. Bis zum Probenbeginn im Juni werden noch 22 weitere Bäume hinzukommen.

Aber auch die Unterkonstruktion für das Spiel auf dem See ist deutlich gewachsen: Auf insgesamt 156 Piloten wurden in den vergangenen Wochen rund 1400 m2 Holzplatten montiert. Sie bilden die Basis für das Bühnenbild des Freischütz.

Philipp Stölzl

Der deutsche Regisseur und Bühnenbildner Philipp Stölzl (56) kehrt 2024/25 mit Carl Maria von Webers „Der Freischütz“, einer der populärsten Opern im deutschsprachigen Raum und gleichzeitig einem Werk, das noch nie auf der Bregenzer Seebühne zu sehen war, nach Bregenz zurück. Der Regisseur hat bereits einige Einblicke in seine Inszenierung und das Bühnenbild gegeben. Es soll ein unwirtliches Dorf, das von einer Flutkatastrophe heimgesucht wurde, zeigen. Dieses halb überschwemmte Dorf, in dem abgestorbene Bäume aus dem sumpfigen Boden ragen und sich gelegentlich tentakelartige Umrisse im schlammigen Wasser abzeichnen, dient als Kulisse.

Eine raue Welt

Stölzl beschreibt seine Vision: „Ich stelle mir vor, wie das Publikum im Sommer an der Seepromenade flaniert und in die Welt des ‚Freischütz‘ eintaucht. Der Wind weht, Schneeflocken fallen und man findet sich in einer rauen Welt wieder, in der Max um seinen Platz im Leben kämpft und dem Teufel gegenübersteht.“

Stölzl inszenierte bereits 2019 bei den Bregenzer Festspielen Giuseppe Verdis Oper Rigoletto.

Vom 17. Juli bis 18. August 2024 stehen 26 Aufführungen der Seeaufführung auf dem Programm. Rund ein Drittel der 185.000 Karten sind bereits verkauft.

Der deutsche Regisseur und Bühnenbildner Philipp Stölzl bringt Schneeflocken in den Bregenzer Sommer. Anja Köhler/BF
Der deutsche Regisseur und Bühnenbildner Philipp Stölzl bringt Schneeflocken in den Bregenzer Sommer. Anja Köhler/BF