Der Meister der Wiener Moderne

Kultur / 31.01.2024 • 14:30 Uhr
Hugo von Hofmannsthal kam am 1. Februar 1874 in Wien zur Welt. <span class="copyright">Wilhelm Willinger</span>
Hugo von Hofmannsthal kam am 1. Februar 1874 in Wien zur Welt. Wilhelm Willinger

Hugo von Hofmannsthal feiert seinen 150. Geburtstag.

Wien Heute jährt sich zum 150. Mal der Geburtstag von Hugo von Hofmannsthal, einem der prägendsten Literaten der Wiener Moderne. Sein umfangreiches Werk, das von tiefgründiger Lyrik über bahnbrechende Dramen bis hin zu wegweisenden Libretti reicht, ist ein unverzichtbarer Bestandteil der österreichischen und internationalen Literaturgeschichte.
Hugo von Hofmannsthal wurde am 1. Februar 1874 als einziges Kind einer Bankiersfamilie in Wien geboren. Er wurde zunächst von Hauslehrern unterrichtet und besuchte dann das Akademische Gymnasium, wo er auch maturierte. An der Universität Wien studierte er Rechtswissenschaften, Romanistik und französische Philologie. Nach seiner Promotion 1899 verfasste er eine Habilitationsschrift, entschied sich aber gegen eine akademische Laufbahn und wurde freier Schriftsteller.

Das Geburtshaus von Hugo von Hofmannsthal. <span class="copyright">Werckmeister</span>
Das Geburtshaus von Hugo von Hofmannsthal. Werckmeister

Schon während seiner Schulzeit und später als Student war er als Dichter und Schriftsteller erfolgreich – 1890 wurde sein erstes Gedicht veröffentlicht, Theaterstücke („Gestern“, „Der Tod des Tizian“, „Die Frau am Fenster“) wurden aufgeführt und 1896 erschien unter dem Pseudonym Loris im Münchner „Simplicissimus“ die Erzählung „Das Dorf im Gebirge“ (gemeint war Altaussee). Der junge Redakteur war Jakob Wassermann, mit dem ihn eine lange Freundschaft verbinden sollte.

Sein “Jedermann” gehört alljährlich zum Fixprogramm der Salzburger Festspiele.  <span class="copyright">APA/BARBARA GINDL</span>
Sein “Jedermann” gehört alljährlich zum Fixprogramm der Salzburger Festspiele. APA/BARBARA GINDL

Zusammen mit Richard Strauss, Max Reinhardt und dem Wiener Operndirektor Franz Schalk war Hugo von Hofmannsthal aktiver Förderer und Mitinitiator der Salzburger Festspiele. Maßgeblich unterstützt wurde er dabei von seinem Freund Leopold von Andrian, dem damaligen Intendanten der k.u.k. Hoftheater. „Jedermann“ (schon 1911 uraufgeführt) wurde 1920 zum ersten Mal vor dem Dom gespielt ist bis heute das publikumswirksamste Stück der Salzburger Festspiele. Hofmannsthals Mysterienspiel „Das Salzburger große Welttheater“ wurde 1922 zur offiziellen Eröffnung der Festspiele in der Kollegienkirche aufgeführt.

Zusammen mit Richard Strauss, Max Reinhardt und Franz Schalk war Hugo von Hofmannsthal Mitinitiator der Salzburger Festspiele.  <span class="copyright">APA/BARBARA GINDL</span>
Zusammen mit Richard Strauss, Max Reinhardt und Franz Schalk war Hugo von Hofmannsthal Mitinitiator der Salzburger Festspiele. APA/BARBARA GINDL

Von Hofmannsthals außerordentlicher literarischer Vielseitigkeit zeugt auch seine Zusammenarbeit mit dem Komponisten Richard Strauss, aus der Opern wie “Der Rosenkavalier” und “Ariadne auf Naxos” hervorgingen.

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Sein Werk umfasst auch zahlreiche Aufsätze, Essays und Reden zu seiner Zeit, er schrieb Erzählungen und Prosa, wie das Romanfragment „Andreas oder Die Vereinigten“, 1932. Seine erfolgreichsten Theaterstücke waren „Cristinas Heimreise“ (1910), „Alkestis“ (1911), „Der Schwierige“ (1921), „Der Unbestechliche“ (1923) und „Der Turm“, ein zentrales Werk Hofmannsthals, das in mehreren Fassungen 1918 bzw. 1926 veröffentlicht wurde.

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Der Selbstmord seines Sohnes Franz löste bei ihm einen Zusammenbruch aus – er erlitt am Tag der Beerdigung einen Schlaganfall und starb daran. Er wurde am 15. Juli 1929 unter großer Anteilnahme auf dem Kalksburger Friedhof in einer Mönchskutte beerdigt.

Das Grab von Hugo von Hofmannsthal.  <span class="copyright">D-Kuru</span>
Das Grab von Hugo von Hofmannsthal. D-Kuru