Ein Klassiker neu interpretiert

Kultur / 01.02.2024 • 15:10 Uhr
"Antigone", eine Neuinterpretation des klassischen Dramas von Sophokles, des großen Erzählers Michael Köhlmeier.<span class="copyright">APA/NEUBAUER</span>
"Antigone", eine Neuinterpretation des klassischen Dramas von Sophokles, des großen Erzählers Michael Köhlmeier.APA/NEUBAUER

Uraufführung von Michael Köhlmeiers Fassung der “Antigone”.

Bregenz Am 8. Februar 2024 um 20 Uhr findet im Theater Kosmos die erste Premiere des Jahres statt. Kosmos hat seinem Programm 2024 den Satz aus einem Essay des Philosophen Odo Marquard vorangestellt: „Die Erzählung hat Zukunft“. Denn das Theater, da sind sich die beiden künstlerischen Leiter Augustin Jagg und Hubert Dragaschnig sicher, kann durch szenische Erzählungen das Publikum zum Zuhören, Ernstnehmen und Sprechen verführen und im besten Fall zu einem wertschätzenden, solidarischen Miteinander führen.

Augustin Jagg und Hubert Dragaschnig sind sich sicher, mit szenischen Erzählungen das Publikum zum Zuhören, Ernstnehmen und Mitreden zu bewegen.  <span class="copyright">philipp steurer</span>
Augustin Jagg und Hubert Dragaschnig sind sich sicher, mit szenischen Erzählungen das Publikum zum Zuhören, Ernstnehmen und Mitreden zu bewegen. philipp steurer

Dazu passt die Uraufführung des großen Erzählers Michael Köhlmeier: “Antigone”, eine Neuinterpretation des klassischen Dramas von Sophokles. Die Inszenierung, eine Koproduktion mit dem Schauspielhaus Salzburg, verspricht eines der bedeutendsten Werke der antiken Literatur in neuem Licht zu präsentieren. Köhlmeier, der vielfach ausgezeichnete Vorarlberger Schriftsteller und Erzähler weltberühmter Mythen, greift die Geschichte der jungen Antigone auf, die sich in einem Akt zivilen Ungehorsams dem Herrscher Kreon widersetzt. Nach dem Ende des Bürgerkriegs in Theben befiehlt Kreon, Antigones Bruder Polyneikes als Verräter unbestattet zu lassen. Antigone widersetzt sich diesem Befehl und begräbt ihren Bruder heimlich.

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Köhlmeiers Adaption stellt zentrale Fragen, die auch heute noch von großer Bedeutung sind: Was ist wichtiger, die Gesetze des Staates oder die ungeschriebenen Gesetze der Menschlichkeit? Ist Antigones Tat eine der Spaltung oder der Versöhnung? Diese und andere tiefgreifende Fragen werden in der Inszenierung aufgegriffen und neu beleuchtet.

Magdalena Lermer wurde 2015 mit dem Papageno Award als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. <span class="copyright">APA/GEORG HOCHMUTH</span>
Magdalena Lermer wurde 2015 mit dem Papageno Award als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. APA/GEORG HOCHMUTH

Regie führt Robert Pienz, der mit seinem Ensemble, bestehend aus Magdalena Lermer, Johanna Egger, Olaf Salzer, Isabella Wolf, Rene Eichinger, Michael Zehentner und Michael Graf, die zeitlose Geschichte zum Leben erweckt. Das Bühnenbild stammt von Ragna Heiny, die Musik von Georg Brenner.

"Antigone" knüpft an die Zusammenarbeit zwischen dem Theater Kosmos und dem Schauspielhaus Salzburg im Jahr 2020 an, als Köhlmeiers "Lamm Gottes" auf die Bühne kam.<span class="copyright"> roland paulitsch</span>
"Antigone" knüpft an die Zusammenarbeit zwischen dem Theater Kosmos und dem Schauspielhaus Salzburg im Jahr 2020 an, als Köhlmeiers "Lamm Gottes" auf die Bühne kam. roland paulitsch

Diese Produktion knüpft an die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Theater Kosmos und dem Schauspielhaus Salzburg im Jahr 2020 an, als Köhlmeiers “Lamm Gottes” auf die Bühne gebracht wurde. Das Publikum darf gespannt sein, wie Köhlmeier und sein Team das antike Drama in einen modernen Kontext übertragen und welche neuen Perspektiven und Interpretationen sie bieten werden.

Antigone – Uraufführung von Michael Köhlmeier

Regie ROBERT PIENZ

Magdalena Lermer, Johanna Egger, Olaf Salzer, Isabella Wolf, Rene Eichinger, Michael Zehentner, Michael Graf

Premiere: 8. Februar, 20 Uhr

weitere Vorstellungen 09., 10., 17., 22., 23., 24. Februar sowie 2. und 3. März 2024 jeweils 20 Uhr, Sonntagsvorstellung 17 Uhr