James Turrell besuchte Skyspace-Lech

Kultur / 21.03.2024 • 13:23 Uhr
James Turrell Lech
Künstler James Turrell zu Besuch im Skyspace-Lech.

Sechs Jahre nach der Fertigstellung war es endlich so weit.

Lech Fast sechs Jahre nach seiner Fertigstellung stattete James Turrell dem Skyspace-Lech einen Besuch ab. Bei der Eröffnung 2018 war der amerikanische Lichtkünstler aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich anwesend. Danach hatte die Pandemie geplante Besuche immer wieder verhindert.

James Turrell Lech
James Turrell mit seiner Frau Kyung-Lim Lee und dem Vorstand des Kunstvereins HORIZON Field (v.l.n.r. Thomas Häusle, Otto Huber, Kyung-Lim Lee, James Turrell, Marcell Strolz und Uli Alber).
Marvin Heine | Kunstverein HORIZON FIELD

Dieser Besuch ermöglichte ihm erstmals, sowohl die handwerkliche Ausführung des Skyspace-Lech als auch das Zusammenspiel des Raumes mit den Lichtprogrammen persönlich zu erleben. Der Künstler war von der Umsetzung des Lichtraumes am Berg begeistert und freute sich über die hohe Akzeptanz und Ausstrahlung des Skyspace-Lech. Initiator des Lichtkunstwerks ist der private Vorarlberger Kunstverein Horizon Field, Obmann Otto Huber konnte dem Künstler von einer Erfolgsgeschichte berichten. Jährlich besuchen rund 20.000 Gäste den Skyspace-Lech. Das Werk ist zu einem wichtigen Kunstort in Lech geworden und wird auch von der Bevölkerung geschätzt. Skyspaces sind begehbare Installationen mit Öffnungen in der Decke, durch die Besucher den Himmel betrachten können, oft umrahmt von LED-Lichteffekten, die die Wahrnehmung des Himmels verändern.

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Turrell ist vor allem für seine Arbeiten im Bereich der Licht- und Raumkunst bekannt ist. Geboren am 6. Mai 1943 in Los Angeles hat Turrell die Wahrnehmung des Lichts und des Raumes in der Kunst auf revolutionäre Weise neu definiert. Mit einem akademischen Hintergrund in Psychologie und Mathematik, sowie einem lebenslangen Interesse an der Astronomie, vereint Turrell wissenschaftliche Erkenntnisse und künstlerische Praxis zu einzigartigen sensorischen Erfahrungen.

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Der Skyspace eingackt im Neuschnee. Lech Zürs Tourismus

Seine Karriere begann in den 1960er-Jahren, als er zu den Pionieren der sogenannten Light and Space-Bewegung in Südkalifornien gehörte. Diese Künstlergruppe konzentrierte sich auf die Erforschung von Wahrnehmung und Bewusstsein durch minimalistische Werke, die Licht und Raum als primäre Medien nutzten. Turrells Werke zeichnen sich durch die subtile Manipulation von Licht und Raum aus, wodurch immersive Umgebungen geschaffen werden, die den Betrachter zum Nachdenken über Sehen und Wahrnehmung anregen.

James Turrell Praemium Imperiale Ceremony
James Turrell erhielt 2021 den Praemium Imperiale für Bildhauerei. Stuart Ramson/AP Images for The Japan Art Association

Als Turrell 2014 das Diözesanmuseum in Freising besuchte, wählte er die Hauskapelle des ehemaligen Knabenseminars als Ort für seine Installation. Seine außergewöhnliche Neuerfindung der Kapelle macht Licht als künstlerisches Medium erfahrbar.

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Eines seiner ambitioniertesten Projekte ist das Roden Crater Project in der Wüste von Arizona. Seit den 1970er Jahren arbeitet Turrell daran, einen erloschenen Vulkan in ein monumentales Kunstwerk zu verwandeln, das als Observatorium dient und den Betrachter mit dem kosmischen Licht verbindet. Das Projekt ist sowohl ein Kunstwerk als auch ein architektonisches Meisterwerk und verbindet Himmelsbeobachtung, Kunst und Architektur.

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Turrells Skyspace in Posada Ayana, Uruguay. Santiago MAZZAROVICH / AFP

Trotz seiner Verwurzelung in den Konzepten von Licht und Raum versteht Turrell seine Arbeit nicht als reine Erforschung physikalischer Phänomene. Vielmehr sieht er seine Kunst als Mittel zur Erforschung des menschlichen Bewusstseins und der menschlichen Wahrnehmung.