Der Kornmarktplatz erhält ein neues Gesicht

Sanierung des Vorarlberger Landestheaters in Bregenz.
Bregenz Das Vorarlberger Landestheater in Bregenz steht vor einer umfassenden Sanierung. Diese Maßnahme ist notwendig, um einen zeitgemäßen Theaterbetrieb zu gewährleisten. Schwerpunkte sind die technische Generalsanierung der Bühnen- und Veranstaltungstechnik sowie architektonische und bauliche Maßnahmen. “Diese Sanierung stellt sicher, dass das Vorarlberger Landestheater auch in Zukunft als bedeutender kultureller Treffpunkt erhalten bleibt und seine Rolle im Kulturleben Vorarlbergs weiter stärken kann”, so die Kulturlandesrätin Barbara Schöbi-Fink.

Das Landestheater befindet sich im Eigentum der Stadt Bregenz und wird von der Vorarlberger Kulturhäuser-Betriebsgesellschaft mbH (KUGES) gepachtet. Das ehemalige Kornhaus am Kornmarktplatz wurde 1955 zum Theatergebäude umgebaut und in den Jahren 1993 bis 1995 erweitert.

Seitdem wurden keine wesentlichen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Die Investitionskosten betragen 9,6 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt zum überwiegenden Teil durch das Land Vorarlberg, die KUGES trägt 25 Prozent und die Stadt Bregenz 20 Prozent der Kosten.

Während der Sanierung, die in der Spielzeit 2026/2027 abgeschlossen sein soll, wird das Theater auf andere Spielstätten im Land ausweichen. Für die Durchführung der Sanierung wurde ein zweistufiges, europaweit offenes Verhandlungsverfahren ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt Marte.Marte Architekten ZT GmbH. KUGES-Geschäftsführerin Monika Wagner freut sich auf die Zusammenarbeit: „Das Vorarlberger Landestheater spielt eine wichtige Rolle im Kulturleben des Landes und bekommt die dringend notwendige inwendige Sanierung. Auch im Außenbereich wird es adaptiert und überarbeitet, so dass es sich bestens in die Reihe von architektonischen Besonderheiten am Kornmarktplatz einfügen wird.“

Architekt Stefan Marte erläutert: „Große, gerahmte und verglaste Torelemente werden wie die Gewände der bestehenden Fensteröffnungen aus der Fassade herausmodelliert und schaffen mit den bogenförmigen Nischen und den angedeuteten Stützenkapitellen eine feine Akzentuierung der historischen Ansicht am Karl-Tizian-Platz.“

Die Hauptspielstätte des Theaters ist das ehemalige Bregenzer Kornhaus, das von 1838 bis 1840 nach Plänen des Architekten Josef Hirn errichtet und von 1951 bis 1955 von Willibald und Wilhelm Braun zu einem Theaterhaus umgebaut wurde. Das Gebäude steht teilweise unter Denkmalschutz und beherbergt viele künstlerische Elemente, darunter ein Mosaik und Wandmalereien der Maler Hubert Berchtold und Fritz Krcal.

Das Theater wurde 1945 zunächst als Vorarlberger Landesbühne gegründet und ab 1948 als Privatunternehmen unter dem Namen „Theater für Vorarlberg“ geführt. Seit 1999 ist es als „Vorarlberger Landestheater“ Teil der Vorarlberger Kulturhäuser-Betriebsgesellschaft mbH. Mit etwa 60 fest angestellten Mitarbeitern sowie Gästen und künstlerischen Teams bietet das Theater von September bis Juni einen fixen Spielbetrieb mit bis zu 14 Premieren. Der Spielplan umfasst zeitgenössische und klassische Produktionen, ergänzt durch Stücke für Kinder und Jugendliche.
