Europäische Theaterkunst für die junge Generation

Bereits zum 36. Mal findet das internationale Theaterfestival „Luaga & Losna“ statt.
Feldkirch „Luaga & Losna“ in Feldkirch verspricht auch heuer wieder ein Programm für junges und jung gebliebenes Publikum. In der letzten Ferienwoche des Sommers präsentieren sieben Theatergruppen aus sieben europäischen Ländern ihre Produktionen, die sich thematisch und stilistisch auf vielfältige Weise mit der Lebenswelt des jungen Publikums auseinandersetzen.

Eröffnet wird das Festival von der Factory compagnia transadriatica aus Italien mit ihrer musikalisch-tänzerischen Inszenierung „Tagebuch eines hässlichen Entleins“ nach dem bekannten Märchen von Hans Christian Andersen. Unter der Regie von Tonio de Nitto wird die Geschichte eines kleinen Schwans erzählt, der für ein Entlein gehalten wird und auf dem Weg zu sich selbst viele Herausforderungen meistern muss. Die Inszenierung stellt die Themen Identität, Integration und Vielfalt in den Mittelpunkt und vermittelt auf kreative und leichte Weise, dass es im Leben nicht darum geht, Narben zu verstecken, sondern sie als Teil der eigenen Geschichte zu akzeptieren.

Einen humorvollen Kontrast dazu bietet das clowneske Figurentheater „Echo“ der spanischen Gruppe Ymedioteatro. In einer liebevoll gestalteten und visuell beeindruckenden Inszenierung wird die Geschichte zweier Clowns erzählt, die mit der Komplexität menschlicher Beziehungen konfrontiert werden. Der Titel „Echo“ ist dabei Programm: Das Leben der beiden wiederholt sich in immer gleichen Mustern, bis sie den Mut finden, ihren eigenen Weg zu gehen. Aus der Schweiz bringt Puppenspiel.ch das Stück „So ein Chaos“ auf die Bühne, in dem es um Freundschaft und Kochen geht. Die beiden Freunde Simon und sein Hund Monty versuchen, für Rahel ein Geburtstagsessen zu kochen. Ihre lebhafte Fantasie führt jedoch zu einem chaotischen, aber liebenswerten Durcheinander in der Küche. Ob sie am Ende ein genießbares Menü präsentieren können, bleibt abzuwarten.

Die österreichische Gruppe Material für die nächste Schicht bringt mit „Vergessen: 15 Eimer Sauerkraut mit Rutsche“ eine einfühlsame und humorvolle Performance zum Thema Vergessen und Verlorensein auf die Bühne. In einer poetischen, teilweise absurden Erzählweise wird das Leben eines Menschen dargestellt, der in den Wirren des Vergessens gefangen ist und dennoch die Welt immer wieder neu entdeckt.

Das belgische Theater Ultima Thule steuert mit „Komm her“ eine visuelle und musikalische Performance über Freundschaft bei. Die Inszenierung besticht durch ihre poetischen Bilder und die gekonnte Verbindung von Realität und Fantasie. Ohne Worte, aber mit großer Ausdruckskraft erzählt sie von der unzerbrechlichen Verbindung zweier Freunde, die über Zeit und Raum hinweg zueinander finden. Das Théâtre de la Toupine aus Frankreich lädt das Publikum zu einem interaktiven Erlebnis in den Reichenfeldpark ein. Mit „Monstres jeux 2 – Verspielte Riesen“ werden menschengroße Marionetten lebendig, die von den Besuchern zum Leben erweckt werden können. Die fantasievollen Wesen, die an einen modernen Geppetto erinnern, bieten ein spielerisches Erlebnis für die ganze Familie. Ein weiteres Highlight ist die minimalistische Performance „Die Entdeckung der Langsamkeit“ nach Sten Nadolny. Das Stück, das sich sowohl an Jugendliche als auch an Erwachsene richtet, setzt sich mit dem Thema Entschleunigung auseinander und lädt dazu ein, den Wert der Langsamkeit in einer hektischen Welt neu zu entdecken.
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Begleitet wird das Festival von einem Symposium zum Thema „Theater in der Schule als Teil der Persönlichkeitsentwicklung“.