Sand im Getriebe. Eine Philosophie der Störung

Kultur / 13.09.2024 • 14:47 Uhr
Das Philosophicum Lech widmet sich in diesem Jahr der Hoffnung.  Florian Lechner (2)
Das Philosophicum Lech widmet sich in diesem Jahr der Philosophie der Störung.  Florian Lechner

Philosophicum Lech startet am Dienstag mit den Dialogen.

Lech “Sand im Getriebe. Eine Philosophie der Störung” – unter diesem Titel widmet sich das 27. Philosophicum Lech einem ebenso aktuellen wie zeitlosen Thema. Namhafte Experten verschiedener Disziplinen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum sind wieder zu einem transdisziplinären Diskurs mit anschließender Diskussion nach Lech am Arlberg eingeladen.

luftbild lech lechwelten
Das 27. Philosophicum findet in diesem jahr in den Lechwelten statt. philipp steurer

Vom 17. bis 22. September 2024 bietet das Programm zahlreiche hochkarätige Veranstaltungen, darunter die beliebten Philosophicum Dialoge, das Impulsforum sowie ein vielfältiges Rahmenprogramm inklusive der feierlichen Verleihung des Tractatus-Preises. Tractatus-Preisträger 2024 ist der deutsche Philosoph und Publizist Philipp Hübl. Ausgezeichnet wird sein Buch Moralspektakel”. Erstmals findet das Symposium in den neu eröffneten Lechwelten” statt, die atmosphärisch und funktional einen idealen Rahmen bieten.

Philipp Hübl
Diesjähriger Tractatus-Preosträger ist Philipp Hübl. Dontworry – Wikipedia

„Sokrates verglich die Philosophie einst mit einer lästigen Stechmücke – einem Störmoment, das uns der Wahrheit näherbringt“ heißt es im Editorial des 27. Philosophicum Lech. Damit wird auf den kritisch-analytischen und oft auch störenden Charakter philosophischer Reflexion verwiesen. Diese könne unbequem sein, vorübergehend irritieren und zu schmerzhaften Einsichten führen. Aber die Frage bleibt: „Wird die Philosophie dieser Aufgabe heute noch gerecht oder verkommt sie zur gefälligen Wohlfühlweisheit? Wann ist Sand im Getriebe produktiv, wann gefährlich zersetzend? Wer entscheidet, welche Störungen gerechtfertigt sind?“ Diese Fragen, die sich gerade vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen stellen, bilden den Ausgangspunkt für eine umfassende transdisziplinäre Auseinandersetzung. Philosophen, Sozial- und Kulturwissenschaftler sowie Experten angrenzender Disziplinen werden das Thema Sand im Getriebe. Eine Philosophie der Störung“ aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und mit dem Publikum diskutieren.

Intendanz Bleisch Liessmann
Barbara Bleisch bildet gemeinsam mit Konrad Paul Liessmann das neue Leitungsteam. Kirstin Toedtling

Das Philosophicum Lech steht erstmals unter neuer Leitung. Dies wurde aufgrund des stetig wachsenden Programms notwendig. Barbara Bleisch, Schweizer Philosophin, Journalistin und Autorin, bekannt als Moderatorin der “Sternstunde Philosophie”, bildet gemeinsam mit dem bisherigen wissenschaftlichen Leiter und Spiritus Rector des Symposiums, dem bedeutenden österreichischen Philosophen Konrad Paul Liessmann, das neue Leitungsteam. Barbara Bleisch wird in ihrem Einführungsvortrag Sand im Getriebe. Eine Philosophie der Störung“ am Donnerstag um 17.30 Uhr einführen.

Martin Haidinger
Martin Haidinger führt durch den Dialog “Wie ist die Lage?”. C.Stadler/Bwag

Unabhängig vom Jahresthema widmen sich die Philosophicum Dialoge am Dienstagnachmittag, 17. September, aktuellen Fragen unserer Zeit. Zwei Podiumsdiskussionen greifen brisante Themen auf. Um 15 Uhr diskutieren die österreichische Philosophin und Theologin Claudia Paganini, Professorin für Medienethik in München, und der deutsche Historiker Andreas Rödder, Professor für Neuere Geschichte in Mainz, über die Frage “Wie ist die Lage?” Moderator ist Martin Haidinger. Um 17 Uhr diskutieren die deutsche Rechts- und Politikwissenschaftlerin Sabine Müller-Mall und der deutsch-schweizerische Schriftsteller und Essayist Jonas Lüscher die Frage “Was ist zu tun? Moderiert wird das Gespräch von der Schweizer Philosophin und Kulturjournalistin Catherine Newmark, die seit letztem Jahr Mitglied der Tractatus-Jury ist. Restkarten sind noch erhältlich.

Philosophicum Dialoge

Die Philosophicum Dialoge wurden 2021 ins Leben gerufen und verstehen sich als eine vom Tagungsthema unabhängige, attraktive Debatte zu aktuellen und brisanten Fragen der Zeit. Sie bieten jeweils zwei hochkarätigen und prominenten Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Medien die Chance eines intensiven Gesprächs unter fachkundiger Moderation und ohne Zeitdruck.

Dienstag, 17. September 2024

15.00 Uhr – Philosophicum Dialoge I: Wie ist die Lage?
Podiumsdiskussion mit Claudia Paganini und Andreas Rödder
Moderation: Martin Haidinger

Sendetermin Dialoge I: Ö1 / Science Arena, 30. September 2024, 16.05 Uhr
Eindrücke vom Philosophicum, Gespräch Liessmann/Bleisch: Ö1 /Science Arena, 23. September 2024, 16.05 Uhr

17.00 Uhr – Philosophicum Dialoge II: Was ist zu tun?
Podiumsdiskussion mit Sabine Müller-Mall und Jonas Lüscher
Moderation: Catherine Newmark

Sendetermin Dialoge II: DLF Kultur / Sein & Streit, 22. September 2024, 13.05 Uhr

Tageskarte Dienstag: EUR 45,- / Studierende EUR 15,-