Michaela Kessler erhält Vorarlberger Kulturpreis

Kultur / 26.11.2024 • 12:50 Uhr
Michaela Kessler
Der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis geht in diesem Jahr an Michaela Kessler. Zoe Goldstein

Plattform für junge Künstlerinnen und Künstlern aus der Region in der Kategorie Zeichnung.

Bregenz Zum zehnten Mal wurde am Montagabend der „Vorarlberger Kulturpreis“ vergeben – eine Initiative des Casino Bregenz, der Dornbirner Sparkasse, des Landes Vorarlberg und des ORF Vorarlberg. Der jährlich mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Preis zeichnet innovative künstlerische Formate aus und bietet aufstrebenden Künstlern aus der Region eine Plattform. Der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis sowie zwei mit je 2.500 Euro dotierte Anerkennungspreise sollen wichtige Impulse in der Vorarlberger Kunstszene setzen. In diesem Jahr wurde der Schwerpunkt auf die Sparte Zeichnung gelegt. Die international besetzte Jury mit der Künstlerin Veronika Dirnhofer, Marlene A. Schenk (Kunstverein Friedrichshafen, Deutschland) und der Kunsthistorikerin Madeleine Schuppli (Fotomuseum Winterthur, Hochschule der Künste Bern, Schweiz) bewertete die sechs nominierten Künstlerinnen und Künstler bei der Vorauswahl und ermittelte schließlich die Preisträgerinnen.

Landesrätin Schöbi-Fink betonte bei der Preisverleihung die Bedeutung der Initiative: „Mit diesem Preis wollen wir jungen Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne bieten. Zehn Jahre, jedes Jahr sechs Nominierte – das ist eine erfreuliche Anzahl an kreativen Talenten, die wir sichtbar machen und ermutigen, neue Wege zu gehen“.

Unter den Nominierten waren Melanie Berlinger, Ina Fasching, Katharina Fink, Lorenz Helfer, Michaela Kessler und Sophie Weinmann. Den Hauptpreis erhielt Michaela Kessler für ihre konsequent reduzierten und visionären Arbeiten. Laudatorin Madeleine Schuppli betonte in ihrer Laudatio: „Was an Michaela Kesslers Arbeit besonders begeistert, ist ihr Umgang mit den Arbeitsmitteln. Sie verwendet ausschliesslich blaue Kugelschreiber, mit denen sie großformatige Flächen und komplexe Installationen bewältigt. Diese radikale Beschränkung ermöglicht es ihr, ihre Vorstellungswelten umso freier zu entwerfen“. Die Jury würdigte auch Kesslers introspektive Auseinandersetzung mit persönlichen Erfahrungen und Rollenbildern, die sie in ihren Zeichnungen transformiert und den Blick auf vermeintlich Vertrautes neu definiert. Die 1994 in Hohenems geborene Künstlerin studiert Angewandte Kultur- und Kunstwissenschaften und lebt in Linz und Dornbirn. Über ihren Schaffensprozess sagt sie: „Es ist ein körperlicher Prozess – aus kleinen Details entsteht das große Ganze. Meine Arbeitsweise mit dem ganzen Körper auf großem Papier ist intensiv und körperlich. Ich muss zurücktreten, Abstand nehmen, um die Arbeit zu sehen. Riechen, fühlen, schmecken – all das fließt in meine Arbeit ein”.

Ina Fasching
Die beiden Anerkennungspreise gingen an Ina Fasching…Hilde van Mas

Ina Fasching erhielt den Anerkennungspreis für ihre Ausdruckskraft und ihren experimentellen Umgang mit dem Material. Die Jury hob die Lebendigkeit ihrer Farbpalette und die dynamischen Veränderungen der Oberflächen hervor, die ihren Schaffensprozess so beeindruckend machen.

Katharina Fink
…und an Katharina Fink. Eva Kelety

Katharina Finks filigrane Zeichnungen überzeugten durch eine außergewöhnliche Detailgenauigkeit und meditative Ästhetik: „Ihre Linien scheinen in einer entschleunigenden Ruhe zu verharren, die zugleich in die Tiefe der Natur führt“, so die Jury.

Die Veranstalter blicken bereits auf das nächste Jahr: 2025 wird der „Klassische Gesang“ im Mittelpunkt des Vorarlberger Kulturpreises stehen. Man darf gespannt sein, welche Künstler die Bühne betreten und welche spannenden Perspektiven sie eröffnen.