Mit Poesie durch die Pandemie

Heide-Maria Michelon und Thomas Ebner präsentieren am 2. Dezember ihr gemeinsames Buch.
Dornbirn Als sich Heide-Maria Michelon und Thomas Ebner während der Corona-Zeit auf den Weg machten, ahnte keiner von beiden, wie schnell sie dabei aufeinandertreffen würden. „Zuerst habe ich immer nur die tollen Fotos auf Facebook gesehen und gelikt“, erzählt die Lehrerin, Musikerin und Vortragende, die bereits beim ersten Lockdown im März 2020 zu ausgedehnten Wanderungen rund um ihren Heimatort Dornbirn aufbrach. Egal, ob in der Stadt, am Berg, am Gipfelkreuz oder am Fluss, die Natur beflügelte ihre poetischen Gedanken, die die vielseitige Künstlerin dann zu Papier brachte. Welle um Welle trieb ihre Kreativität an, modellierte sie in Worte und Verse und formte sie in Humoreskes oder Nachdenkliches oder in Prosaisches.

Ebner ging es ähnlich. Der medienschaffende Kameramann und Regisseur, der 30 Jahre mit seiner Familie in München lebte, brach ebenfalls auf, kehrte nach Dornbirn zurück und widmet sich seither der Fotografie. Auch ihn zog es hinaus und aus dem bewegten Bild wurden bewegende Bilder. Ein Ausdruck von Poesie im Wechselspiel von Natur und Licht, von Stimmung und Stille, von Augenblick und Ausdauer. Eines Tages postete der 57-Jährige ein Foto vom Schwedenkreuz und bei Heide-Maria Michelon machte es klick. „Genau da bin ich gestanden, als ich dieses Gedicht schrieb“, ging es der 52-Jährigen durch den Kopf und sie griff zum Handy. „Als Thomas abnahm, habe ich einfach nur gesagt: Ich möchte mit dir ein Buchprojekt machen“, erzählt sie und Ebner fügt lachend hinzu: „15 Minuten später saßen wir gemeinsam an ihrem Küchentisch.“

Entstanden ist ein lyrisches Bilderbuch mit dem Titel „Wander Wunder Werk“, das sich als Aufforderung verstehen lässt, die inspirierenden Orte aufzusuchen, um dort das Gedicht zu lesen, zu staunen und die eigenen Gedanken schweifen zu lassen. 52 Seiten umfassend, mit Prolog und Epilog, zeigt es Heimatverbundenheit, ist aber auch getragen vom Schöpfungsgedanken und von einer spürbaren Verbundenheit zum großen Ganzen.
Die Erstpräsentation findet am Montag, 2. Dezember, 19 Uhr beim Kulturverein TiK in der alten Stadthalle im Zentrum von Dornbirn statt. Das Buch ist übrigens eine reine Vorarlberg-Produktion. Das in Dornbirn in der Druckerei Vigl gedruckte Produkt wird unter anderem in der Bücherei Rapunzel aufliegen. CRO