Dialog mit der Herkunft

Neun Kulturschaffende aus dem Umfeld des Malers Albert Rauch im Museum Großes Walsertal.
Sonntag Von Mai bis Oktober 2025 wird das Museum Großes Walsertal in Sonntag zu einem Ort der vielfältigen künstlerischen Auseinandersetzung mit Herkunft und Identität. Unter dem Titel „Dialog mit der Herkunft“ werden neun Kunst- und Kulturschaffende aus dem Umfeld des akademischen Malers Albert Rauch (1908–1970) aus Schlins präsentiert. Im Zentrum der Ausstellung stehen ausgewählte Gemälde, Druckgrafiken und Skizzen Rauchs, die seinen persönlichen Blick auf das Große Walsertal und seine historische Entwicklung widerspiegeln. Begleitet werden Rauchs Arbeiten von Werken weiterer Künstler, die in familiärer Beziehung zu ihm stehen. Die Ausstellung spannt einen Bogen von Malerei und Druckgrafik über Skulptur und Keramik bis hin zu experimentellen Installationen physikalischer Phänomene. Durch die Neugestaltung der Ausstellungsräume werden die Besucher im Vergleich zum Vorjahr erneut überrascht: Neben neu arrangierten Originalen finden sich an ungewöhnlichen Stellen Impulsstationen, die zum Nachdenken über Herkunft und Gegenwart einladen.

Ergänzt wird das visuelle Angebot durch ein umfangreiches Rahmenprogramm. Am Freitag, den 23. Mai um 19.30 Uhr, laden der Psychotherapeut Johannes Rauch und der Bergbauer Ernst Bickel zu einem Bildvortrag zum Thema „Person und Landschaft – eine prägende Beziehung“ ein. In diesem Dialog wird die ästhetische Erfahrung der Walser Bergwelt ebenso thematisiert wie die Bedeutung der Alpwirtschaft für die Erhaltung der Kulturlandschaft. Der Eintritt ist frei. Führungen durch die Ausstellung finden an mehreren Terminen statt: Sonntag, 18. Mai, 15 Uhr, Freitag, 23. Mai, 18 Uhr, Donnerstag, 29. Mai, 15 Uhr, Montag, 9. Juni, 15 Uhr und Donnerstag, 19. Juni, 15 Uhr.

Am Samstag, dem 28. Juni, um 19 Uhr folgt die Veranstaltung „Pfarrer Alfons Matt – sein langjähriges Wirken in seinem Heimatdorf Sonntag“. Gemeinsam mit Guido Müller und Johannes Rauch beleuchtet die Runde das Leben von Pfarrer Matt (1891–1978), der nach seiner Ausbildung in Brixen und Innsbruck über Jahrzehnte als Seelsorger im Tal wirkte. Ab 16.30 Uhr können die Besucher:innen zwischen einer Ausstellungsführung und einer Exkursion zu Fuß zur „Bregenzer“ und Rufena-Kapelle wählen. Letztere sind der Ort seiner Kindheit und seines früheren Wirkens.

Für junge Besucher bietet Anna-Pia Rauch im Rahmen des Workshops „Reiseziel Museum“ am Sonntag, dem 6. Juli, dem 3. August und dem 7. September jeweils ab 10 Uhr zwei Projektvarianten an: In der Langversion entstehen mit Papier, Metall, Draht und Garn Ornamente für ein selbstgebundenes Buch, während sich die Kurzversion auf das Prägen dieser Ornamentmotive für ein kleines Buchprojekt konzentriert.

Im Herbst widmet sich die Künstlerin Melanie Berlinger am Samstag, dem 20. September um 19 Uhr, der Spurensuche „Sarazenen, Walser und die Frage der Herkunft“. Historische Quellen und künstlerische Interpretation verknüpfen dabei Einflüsse der sarazenischen Kultur im Wallis mit Entwicklungen in Vorarlberg – von Technologie und Architektur bis hin zu sprachlichen Verbindungen.

Am Tag des Denkmals, Sonntag, dem 18. September um 14 Uhr, laden Magdalena Rauch und Verena Rauch zu einer geführten Tour mit dem Titel „Sakrale Werke von Albert Rauch im Großen Walsertal“ ein. Den Abschluss des Ausstellungszyklus bildet am Samstag, dem 4. Oktober um 18.30 Uhr ein Gesprächsabend mit den beteiligten Künstlerinnen im Rahmen der Langen Nacht der Museen. Die letzte reguläre Führung findet am Sonntag, dem 5. Oktober, um 15.30 Uhr mit Johannes Rauch statt.