Hier hat Lustenau die Elterntaxis zurückgedrängt

Seit einem Jahr dürfen morgens und mittags keine Autos in den Birkenweg. Das Konzept “Schulstraße” geht auf.
Lustenau Mit dem Start des neuen Schul- und Kindergartenjahres hat das Verkehrsaufkommen rund um Lustenaus Bildungseinrichtungen deutlich zugenommen. Noch immer werden viele Kinder mit dem Auto zur Schule oder in den Kindergarten gebracht. Um die Sicherheit zu erhöhen, wurde im vergangenen Jahr am Birkenweg, beim Kindergarten am Schlatt und der Volksschule Rotkreuz eine sogenannte “Schulstraße” eingerichtet. An Schultagen ist die Durchfahrt für Fahrzeuge dort zwischen 7:15 und 8.00 Uhr sowie von 11:30 bis 12.45 Uhr verboten. Ausgenommen sind lediglich Anrainer, Einsatzfahrzeuge und Radfahrer. Die VN haben die Schulstraße in der ersten Schulwoche besucht.

Schulstraße kommt gut an
Schon am ersten Schultag begleiteten zahlreiche Eltern ihre Kinder zu Fuß. Autos waren keine zu sehen. Selbst wenn jemand hätte durchfahren wollen, wäre dafür kaum Platz gewesen, so viele Fußgänger waren unterwegs. “Die Schulstraße funktioniert hervorragend. Wir haben vor Schulbeginn alle Eltern informiert und gebeten, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu kommen”, sagt Robin Würtinger, Direktor der Volksschule Rotkreuz.


Schulweg ist Frage der Organisation
Daniela Rudic, die ihre Kinder mit dem Fahrrad zur Schule begleitet, erzählt: “Früher bin ich oft mit dem Auto gefahren. Aber bei Schule und Kindergarten sind so viele Kinder unterwegs, das ist mit dem Auto einfach zu gefährlich.” Sie begrüßt die Schulstraße ausdrücklich. “Wenn meine Kinder morgens mit dem Bus fahren, weiß ich, dass sie auf dieser Straße sicher sind.” Auch Parkplätze seien rund um die Schule ohnehin kaum vorhanden. Ihre Familie hat sich schnell an die neue Regelung gewöhnt, der Schulweg lässt sich problemlos ohne Auto bewältigen.

Doch es gibt auch kritische Stimmen. “Ich finde das nicht gut, wir bringen unsere Kinder jeden Tag mit dem Auto. Jetzt müssen wir weiter weg parken und sie zu Fuß zur Schule begleiten”, sagt Serkan Yildiz. Suhaib Rahal hingegen ist überzeugt von der Maßnahme: Er bringt seine Tochter Almeria zu Fuß zum Kindergarten und freut sich über die autofreie Zone. Auch wenn nicht alle Eltern restlos überzeugt sind, kommt die Schulstraße vor allem jenen zugute, die den größten Schutz im Straßenverkehr benötigen: den zahlreichen Kindern von Schule und Kindergarten. BVS


