Generationenwechsel bei IG Kultur Vorarlberg

Kultur / 22.06.2025 • 13:30 Uhr
IG Kultur Vorarlberg begrüßt neue Vorstandsgeneration
Jessica Ölz, Yener Polat, Gabi Hampson, Claudia Christa, Niklas Koch, Leon Boch, Mirjam Steinbock, Bernhard Amann. IG Kultur Vorarlberg

Die IG Kultur Vorarlberg hat ihren Vorstand neu aufgestellt.

Feldkirch Der Wechsel an der Spitze der IG Kultur Vorarlberg war mehr als eine bloße Neuwahl – er markierte das Ende einer Ära und den Aufbruch in eine neue Phase. Mit Leon Boch übernimmt ein Kulturmanager, Galerist und Netzwerker den Vorsitz von Niklas Koch. Gemeinsam mit sieben weiteren Aktiven aus der Vorarlberger Kulturszene bildet er den neuen Vorstand der Interessensgemeinschaft.

Nach teils jahrzehntelangem Engagement legten Margret Broger, Johannes Rausch, Heike Kaufmann und Johny Ritter ihre Funktionen nieder. Ihr Vermächtnis soll nun von Vertreterinnen und Vertretern aus Vereinen wie Kammgarn Hard, W*ORT Lustenau und Pforte Feldkirch weitergetragen werden. Zwei Jahre lang hatte sich das Team auf diesen Generationenwechsel vorbereitet – nun wurde er mit einstimmiger Wahl vollzogen.

Leon Boch will neue Akzente setzen: „In meiner Funktion als Obmann ist es mir ein wichtiges Anliegen, die interkulturelle Kulturlandschaft Vorarlbergs in ihren spezifischen kulturpolitischen Aktivitäten und Forderungen mit voller Kraft zu unterstützen.“ Gerade in einer Zeit, in der kulturelle und demokratische Werte unter Druck geraten, sei Solidarität gefragt. „Es war niemals die Wirtschaft, die eine Gesellschaft widerspiegelt, sondern deren Kultur“, betonte er.

IG Kultur Vorarlberg begrüßt neue Vorstandsgeneration
Leon Boch begrüßt die Anwesenden als neuer Vorsitzender. IG Kultur Vorarlberg

Die Mitgliederversammlung war nicht nur von organisatorischen Fragen geprägt. Auch aktuelle Herausforderungen für die freie Szene kamen zur Sprache: Budgetkürzungen, prekäre Arbeitsverhältnisse und der Wunsch nach mehr politischem Dialog bestimmten die Diskussionen. Die IG bekräftigte ihren Anspruch, die Stimme für eine vielfältige und autonome Kulturlandschaft zu sein.

Neben vielen Kulturinitiativen waren auch politische Vertreterinnen und Vertreter aus Landes- und Gemeindepolitik anwesend. Sie signalisierten Gesprächsbereitschaft und Interesse an den Anliegen der Szene.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1991 setzt sich die IG Kultur Vorarlberg für emanzipierte, soziokulturelle Kulturarbeit ein. Themen wie Medienpräsenz, faire Bedingungen und gesellschaftliche Teilhabe stehen im Fokus. Für das Jubiläumsjahr 2026 plant die IG eine inhaltliche Auseinandersetzung mit 35 Jahren Kulturarbeit – und deren Rolle angesichts gesellschaftlicher und ökologischer Umbrüche.