Theater für ein junges Publikum

Das internationale Theaterfestival “luaga & losna” findet in Feldkirch statt.
Feldkirch Seit über drei Jahrzehnten zählt das Kinder- und Jugendtheaterfestival „luaga & losna“ zu den Fixpunkten der Vorarlberger Kulturszene. Alljährlich im Herbst verwandelt sich die Region rund um Feldkirch in eine Bühne für fantasievolle Inszenierungen, poetische Bilder und überraschende Theaterformen, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen ansprechen. Der Name des Festivals – im Dialekt „schauen und hören“ – ist dabei Programm: Das Gesehene und Gehörte soll nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken, Staunen und Mitreden anregen.
Neben internationalen Produktionen, die neue ästhetische Zugänge zum Theater eröffnen, legt das Festival großen Wert auf Partizipation: Schulklassen werden eingebunden, Workshops laden zum Mitmachen ein, und im Dialog mit den Künstlerinnen und Künstlern wird Theater als lebendige, sinnliche Kunstform erfahrbar. „luaga & losna“ versteht sich nicht nur als Bühne, sondern auch als Raum für Begegnung, Bildung und Begeisterung – mit einem Anspruch, der weit über das bloße Zuschauen hinausgeht.

Den Startschuss gibt am Dienstag, 2. September das Waxwing Theater aus Tschechien mit seiner farbenfrohen, interaktiven Puppeninstallation „Cirkus Barbar“. Täglich von 11 bis 17 Uhr (Reichenfeld, Dienstag und Mittwoch) dürfen Kinder ab zwei Jahren selbst Teil der Zirkuswelt werden: Zirkusaffen zeigen ihr Können, ein Hindernisparcours fordert zum Mitmachen auf, Bücher warten in Mini-Zelten darauf, entdeckt zu werden, und die Parade mit Elefant oder der stärkste Mann der Welt – Baron de Barbar – sorgen für großes Staunen. Eintritt frei, Fantasie grenzenlos. Am Dienstagnachmittag (17 Uhr, Pförtnerhaus) nimmt La Grenouille aus der Schweiz das Publikum ab sechs Jahren mit auf eine Reise ins Unbekannte: „Hey, hey, hey Taxi!“, eine Musiktheaterfassung nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Saša Stanišić, lädt ein zum Träumen, Staunen, Rätseln. Eine Taxifahrerin, die am Lenkrad knabbert? Ein Löwe mit neuer Mütze? Eine Fahrt in den Himmel? Alles möglich, alles erlaubt.

Um 20 Uhr folgt das Publikumsgespräch im Theater am Saumarkt – eine Gelegenheit, den Künstlerinnen von La Grenouille Fragen zu stellen, mehr über deren Arbeitsweise zu erfahren und persönliche Eindrücke zu teilen. Am Mittwoch bringt das Duo Fiarco gemeinsam mit dem Figurentheater St. Gallen das Märchen „Rotkäppchen“ ins Pförtnerhaus (17 Uhr). Ohne gesprochene Sprache, dafür mit Bildern, Puppen und Musik von Antonio Vivaldi entsteht eine poetische Erzählung über Freundschaft, Mut – und über den Wolf, der diesmal nicht ganz so böse endet wie gewohnt. Im anschließenden Gespräch (20 Uhr, Saumarkt) sind auch die Künstlerinnen des tschechischen Waxwing Theaters dabei – ein doppelter Einblick in die Welt des Figurentheaters. Am Donnerstag (17 Uhr, Pförtnerhaus) heißt es Bühne frei für das deutsche Ensemble Die Pyromantiker mit ihrem absurden, witzigen Clowns-Objekttheater „Zebralala“ (ab 4 Jahren). Woher kommt das riesige Zebra? Warum piepst die Maus so laut? Und was machen Clowns eigentlich, wenn ihnen die Welt zu groß wird? Auch hier schließt sich abends ein Publikumsgespräch (20 Uhr, Saumarkt) an – ein Blick hinter die Kulissen eines wortlosen Theaters, das mit einfachen Mitteln große Geschichten erzählt.

Der Freitag beginnt (10 und 17 Uhr, Theater am Saumarkt) mit „Error 404“ des spanischen Ensembles Ángeles de trapo: Ein junger Mann verliert sich in der digitalen Welt – bis ihn ein nächtliches Erlebnis zum Innehalten bringt. Ein stilles, berührendes Puppenspiel ohne Worte (ab 8 Jahren). Um 20 Uhr serviert das Figurenkombinat aus Deutschland „Pandora’s Kitchen“ – ein absurdes Straßentheater für Erwachsene (ab 16 Jahren), das griechischen Mythos, Weltuntergang, patriarchale Strukturen und Live-Suppenkochen auf skurrile Weise kombiniert – vor dem Alten Hallenbad.
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Am Samstagvormittag (9.30 Uhr, Saumarkt) wird über „Pandora’s Kitchen“ diskutiert, bevor um 15 Uhr Ángeles de trapo erneut auftritt: „Lemba“ erzählt von einer Schimpansin, die sich aus der Ausbeutung durch einen Influencer befreit. Ein Stück über Tierwohl, Mut und Selbstbestimmung. Ab 16.30 Uhr stehen die Künstlerinnen und Künstler zum Gespräch bereit.