Ein bedeutender Zusammenschluss

Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes starten Museen aus drei Ländern erstmals ein grenzüberschreitendes Erinnerungsprojekt.
altstätten 2025 jährt sich zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs. Obwohl die Schweiz von direkten Kriegsfolgen verschont blieb, haben die Kriegsjahre bei den Menschen tiefe Spuren hinterlassen, im ganzen Land, aber ganz besonders in den Grenzregionen, so auch im St. Galler Rheintal.
Der Krieg fand vor der Haustüre statt – in Sichtdistanz. Das Projekt “Gemeinsam erinnern im Rheintal 1938 – 1945” trägt dazu bei, das Wissen über den Zweiten Weltkrieg zu vertiefen und die Erinnerung an die Opfer des Krieges wachzuhalten. Es regt zum Nachdenken über die Folgen von Krieg und Gewalt an und leistet einen Beitrag zu einem friedlichen Zusammenleben. Damit hat die historische Dimension des Themas einen sehr aktuellen Bezug.

Die Sonderausstellungen im “Museum Prestegg” in Altstätten betonen zwei Aspekte: Die eine Ausstellung legt den Fokus auf “Im Schatten des Krieges. Alltag im Rheintal”, sie beleuchtet das alltägliche Leben und die Herausforderungen der Menschen im Rheintal in den Jahren 1938 bis 1945. Unter dem Titel “Rettende Schweiz? Flucht im Rheintal” legt die andere Ausstellung den Fokus auf die Geschichten der Fluchtversuche in die Schweiz und die Reaktion der Schweiz auf diese.

Beide Ausstellungen sind als “lernende Ausstellungen” konzipiert, die das Publikum einladen, sich mit eigenen Geschichten, Objekten und Wissen aktiv einzubringen. So will das Projekt ein lebendiges Forum für Bildung, Dialog und Reflexion anbieten.
Zusammenschluss von drei Museen
Erstmals haben sich Museen aus den drei Ländern zusammengeschlossen, um 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein grenzüberschreitendes Erinnerungsprojekt zu realisieren. Die Ausstellung “Im Schatten des Kriegs” entstand mit den Gastkuratorinnen Margrit Bartl-Frank und Ursula Stadlmüller. Die Ausstellung “Rettende Schweiz? Flucht aus dem Rheintal” wurde in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems konzipiert, das seit Jahrzehnten zur NS-Zeit forscht – mit Direktor Hanno Loewy, der letztes Jahr den Rheintaler Kulturpreis “Goldiga Törgga” verliehen bekam. Partner ist auch das Liechtensteinische Landesmuseum.
Die Ausstellungen “Im Schatten des Krieges” und “Rettende Schweiz?” sind bis 27. Jänner 2027 im Museum Prestegg, Altstätten, zu sehen. Infos zu Führungen: www.prestegg.ch