Sinnestaumel in Bregenz

Kultur / HEUTE • 13:16 Uhr
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“sinnestaumel” verbindet Körper, Raum und Musik zu einer Begegnung, die sinnlich und intensiv ist.Phil Dera

Gastspiel am Donnerstag und Freitag vom Berliner Künstlerkollektiv laborgras im Theater Kosmos.

Bregenz Am 18. und 19. Dezember ist im Theater Kosmos ein Gastspiel des Berliner Künstlerkollektivs laborgras zu erleben. Mit “sinnestaumel” kommt erstmals die aktuelle Produktion des Ensembles nach Österreich, die drei Sonaten Johann Sebastian Bachs mit einer präzise entwickelten Choreografie verbindet. Die Musik, live interpretiert auf Originalinstrumenten, tritt dabei in einen vielschichtigen Austausch mit Bewegung und Raum. Die aus Vorarlberg stammende Choreografin Renate Graziadei, Mitbegründerin von laborgras, kehrt mit dieser Arbeit erstmals seit längerer Zeit in ihre Heimat zurück. Gemeinsam mit Arthur Stäldi prägt sie seit 1994 ein Kollektiv, das für künstlerische Forschung, interdisziplinäre Zusammenarbeit und kontinuierliche Weiterentwicklung steht.

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Phil Dera

In “sinnestaumel” begegnen sich drei Tänzerinnen und Tänzer sowie zwei Spezialisten der historischen Aufführungspraxis. Midori Seiler (Barockvioline) und Christian Rieger (Cembalo) interpretieren Sonaten aus Bachs Zyklus für Violine und Cembalo, während die Tänzer Abraham Iglesias Rodriguez, Djamila Polo und Renate Graziadei dazu eine Bewegungssprache entwickeln, die Leichtigkeit, Energie und feine musikalische Resonanz verbindet. So entsteht ein Abend ohne durchgehende Erzählhandlung, dafür mit unmittelbarer sinnlicher Präsenz und einem stetig atmenden Zusammenspiel von Klang, Bewegung und Nähe, ein Format, das im westösterreichischen Raum nur selten zu erleben ist.

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1994 von Renate Graziadei und Arthur Stäldi gegründet, hat sich laborgras als interdisziplinäres Tanzkollektiv einen festen Platz in der internationalen Szene erarbeitet. In wechselnden Konstellationen mit Künstlerinnen und Künstlern aus Tanz, Musik, bildender Kunst und Performance entstehen Arbeiten, die künstlerische Praxis als offenen Denkraum verstehen. Auszeichnungen wie der Kurt-Jooss-Preis (2004) und der Kunstpreis Berlin (2015) sowie internationale Gastspiele unterstreichen die Bedeutung des Kollektivs.