Besucherrekord bei Montforter Zwischentönen

So viele Zuschauerinnen und Zuschauer wie noch nie besuchen das Feldkircher Kulturfestival.
Feldkirch “Das war ein voller Erfolg”, resümieren Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde nach fast zwei Monaten Festival. Wie die Montforter Zwischentöne bekannt geben, hat das Kulturfestival in diesem Jahr einen Besucherrekord zu verzeichnen. Mit dem Motto “Zuversicht” haben die Festivalmacher offenbar einen Nerv getroffen. Die Veranstaltungen lockten das Publikum Abend für Abend in die Hauptveranstaltungsorte Montforthaus und Altes Hallenbad. Nicht nur das “Begräbnis der Zuversicht”, ein Klassiker der Zwischentöne, mit Philosophin Lisz Hirn sei gut angenommen worden. Auch das Stegreif Orchester habe mit einer auswendig gespielten und mit Improvisationen durchzogenen Bruckner-Sinfonie Nr. 7 im großen Saal des Montforthauses für stehende Ovationen gesorgt.
Ebenso für Aufsehen sorgte die kostenfrei angebotene Klanginstallation “Spem in Alium”, bei der Thomas Tallis’ 40-stimmige Motette, die als musikalische Utopie gilt, durch das Duo “Multiple Voices” über acht Stunden hinweg Stimme für Stimme im Dom St. Nikolaus eingesungen wurde. Tonmeister Markus Wallner verteilte die Parts auf 16 Lautsprecher im Kirchenschiff.

Auch für den Nachwuchs hielt das Festival wieder einen besonderen Programmpunkt bereit: Vor vollem Saal staunten rund 1000 Kinder über die Möglichkeiten und Klangspektren der Capella de la Torre bei den Familien- und Schulkonzerten “Die Zauberinsel” im Montforthaus. Zum krönenden Abschluss spielte ebenfalls die Capella de la Torre in Kooperation mit dem von Benjamin Lack geleiteten Vocalensemble der Stella Hochschule für Musik das ausverkaufte Adventskonzert mit der Weihnachtshistorie von Heinrich Schütz.
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Und doch werde in diesem Jahr mit dem Motto “Zuversicht” zum Abschluss die Vorfreude auf die nächsten Zwischentöne getrübt: Kurz vor Ende des Festivals sei man darüber informiert worden, dass die Stadt Feldkirch ihre Zuwendungen für das kommende Jahr um mehr als 20 Prozent kürzen müsse, heißt es vonseiten des künstlerischen Co-Leiters Folkert Uhde.
Nun seien die Zwischentöne von den Sparmaßnahmen dazu gezwungen, das international bedeutende Flaggschiff-Projekt zunächst auszusetzen: “Den Hugo-Wettbewerb für neue Konzertformate wird es durch die Streichungen in 2026 im kommenden Jahr nicht geben können”, bedauert Uhde. Das Format fördert Nachwuchskünstler aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, die sich mit kreativen Konzertformaten auseinandersetzen.

Ab dem nächsten Jahr wird es zweimal im Jahr Zwischentöne-Zeit geben, im Juni und im November. “Wir werden viele etablierte Formate beibehalten, aber auch einiges weiterentwickeln. Außerdem kommt mit dem Tanz eine ganz neue Farbe zum breiten künstlerischen Spektrum der Zwischentöne hinzu”, so die Choreografin und Tänzerin Silvia Salzmann, die bereits 2016 mit dem Kulturpreis Vorarlberg ausgezeichnet wurde. Gemeinsam mit Folkert Uhde führt sie die Zwischentöne ab dem nächsten Jahr weiter. Hans-Joachim Gögl, seit der Gründung im Jahr 2015 Künstlerischer Leiter, hatte Mitte 2025 bekannt gegeben, sich wegen anderer Projekte aus dem Festival zurückzuziehen.