Die Schattenseite des schönsten Platzes
Wir haben gewonnen! Haben „wir“ gewonnen? Nein, der Lünersee hat gewonnen. Jeder, der den Lünersee an einem herrlichen Tag besucht hat und die atemberaubende Natur zu schätzen und zu genießen weiß, weiß, dass er verdient zu einem der schönsten Schätze gekürt wurde. Reden wir Tacheles. Es stimmt mich nachdenklich, dass es keinen Hüttenwirt oder Vertreter der Alpe benötigt hat, um sich in Wien zu präsentieren. Nein, Spartenchefs, die mir, im Zuge der Elektrifizierung der Alpe, wörtlich „Seid froh, dass wir euch überhaupt noch ein paar Piefkes hinaufgondeln, sonst gäbe es euch schon lange nicht mehr“ ins Gesicht warfen, saßen mit überschwänglichem Jubel in der erster Reihe. Wie präsentabel wären die Alpen ohne Bewirtschaftung in jeglicher Hinsicht? Wäre das ohne Strom überhaupt noch möglich? Nein. Auch der Vorstandsvorsitzende des besagten „Tourismusunternehmens“ ist wörtlich der Meinung, dass Landwirtschaft nicht das Kernthema des Unternehmens sei und er nicht wisse, was ihn das angehe.
Nun, schauen wir unvoreingenommen, was die Zukunft bringt, ob die Landwirtschaft bei diesem „Spiel“ mitspielen darf oder ob es ein Spiel der Großen ist bzw. bleibt und die Kleinen nur auf der Reservebank sitzen und die Toilettenanlage betreiben sollen. Kooperation soll im Montafon großgeschrieben werden, ich freue mich schon darauf. Hurra, der Lünersee hat gewonnen.
Armin Wachter, Vandans