Das Kreuz im
öffentlichen Raum
Derzeitiger Auslöser dieser Diskussion ist die Entscheidung der Wiener Krankenhausleitung Nord, aus Rücksicht auf Anders- und Ungläubige nirgends Kreuze anzubringen. Der Journalist Peter Huemer befürwortet dies als Zeichen gegen eine „Politik des Kreuzes“, die unsere Gesellschaft jahrhundertelang zerrissen habe. Doch Kreuz und katholische Kirche dürfen nicht gleichgesetzt werden. Denn diese pervertierte tragischerweise als römische Staatskirche im 4. Jh. zur politischen Macht und Alleinverwalterin des Seelenheils. Mit dieser Begründung führte sie Kreuzzüge gegen Muslime, „Abtrünnige“ und Reformatoren wie die Waldenser, Hus, Luther und Täufer. In Wahrheit wohl gegen Jesus selbst, der Gewalt abgelehnt und die Gebote zusammengefasst hatte zur Liebe zu Gott, dem Nächsten und sich selbst. Seine Lehre und Vorbild brachten u. a. die Krankenpflege, Abschaffung der Sklaverei (durch den Gläubigen Wilberforce), das Rote Kreuz (Henry Dunant), Aufwertung der Frau und gewaltlosen Widerstand (Martin Luther King). Konsequente Nachfolger Jesu waren und sind Märtyrer, heute in muslimischen und kommunistischen Ländern.
Das Kreuz steht für selbstlose Hingabe, Jesus starb, um unser Schuldproblem zu lösen. „Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der glaubt, ewiges Leben hat und nicht verloren geht.“ (Johannesevangelium 3,16)
Mag. Christine Koppi,
Rankweil