Jammern ums Wasser

Leserbriefe / 20.03.2020 • 18:31 Uhr

Mehrere Leserbriefschreiber machen die EU verantwortlich für den drohenden Ausverkauf unseres Wassers, wenn die Wasserrechte in einer EU-weiten Ausschreibung an einen „ausländischen“ Konzern gehen könnten. Ich bin überzeugt, dass eine überwältigende Mehrheit der Vorarlberger Bevölkerung die Wasserrechte in Vorarlberger Hand behalten möchten, mich eingeschlossen. Warum haben wir eigentlich diese absurde Diskussion? Nicht weil die EU so böse ist. Weil seit vielen Jahren in den Mitgliedsstaaten der EU, also auch in Österreich, eine neoliberale, kapitalistische Politik umgesetzt wurde, die über die Mitgliedsstaaten auch in der EU etabliert wurde. Entsprechend dieser Marktideologie wird Wasser und Wasserdienstleistungen nicht als öffentliche Dienstleistung gesehen, sondern als Handelsware, die der unsichtbaren Hand des Marktes überlassen werden muss, und nicht in der Verantwortung eines immer schlecht wirtschaftenden Staates belassen werden darf. Die globalisierungskritische Organisation Attac bekämpfte diese zerstörerische Politik schon viele Jahre mit ihren Kampagnen gegen die unsozialen Freihandelsverträge GATS, TTIP, CETA, usw. Und immer haben unsere wirtschaftsliberalen Politiker die Menschen angelogen und die Sicherheit unseres Wassers versprochen, und wurden von Bürger(innen) auch immer wieder gewählt. Also nicht jammern, sondern soziale und menschenwürdige Politik anstatt Marktfundamentalismus wählen. Wir haben es in der Hand und nicht die EU.

Erich Zucalli,

Dornbirn