Seelisches Heldentum

Leserbriefe / 24.03.2020 • 18:31 Uhr

Wenn es mit aller Pietät erlaubt ist, an eine noch ganz andere Art von Heldentum zu erinnern, im Allgemeinen, aber im Besonderen für jetzt: nämlich an das innerste Heldentum der Schwerkranken und der Sterbenden. Ich traue mich das zu sagen, weil doch über all die äußeren Hilfen hier ein seelisches Heldentum unendlich nötig ist: Mit welcher Einstellung begegne ich als vielleicht Todkranker meiner Versuchung zur Verzweiflung, meiner Todesangst und meiner Einsamkeit, aus der mich jetzt kein Helfer mehr retten kann? Wo finde ich jetzt ein letztes Licht, einen letzten Leuchtturm, der imstande ist, mir zum Ufer hin zu leuchten? Das erinnert mich noch einmal an die eine Frage, die Bischof Benno kürzlich öffentlich gemacht hat: „Für wen bete ich?“ Dazu lese ich in meiner geistlichen Quelle folgende Bestärkung: „Dieser und jener Mensch fand Stütze und Hilfe und Rettung, weil an dem und dem Tag irgendwo für ihn gebetet wurde.“ Und der geradezu widerspenstige Satz: „Alles Leiden, das in Liebe angenommen werden kann, gewinnt erlösende Kraft.“

Pfr. Peter Mathei, Alberschwende