“Bin mit gemischten Gefühlen zurück aus Montreal”

Sport / HEUTE • 14:30 Uhr

Vinzenz Rohrer kehrt mit vielen Erkenntnissen aus Kanada zurück nach Zürich. Der Traum von der NHL lebt aber weiter.

Zürich Noch sollte Vinzenz Rohrer der große Wurf bzw. Schrtt in Richtung NHL nicht gelingen. Der 21-Jährige “musste” am vergangenen Sonntag wieder die Heimreise gen Europa antreten, schaffte den Cut in Richtung NHL-Kader der Montreal Canadiens nicht. Doch aufgeschoben ist nicht gleich aufgehoben. Deswegen erklärt Rohrer im Gespräch mit der VN, “dass ich nächstes Jahr wieder einen Versuch starten werde”. Unter dem Motto: Der Mann hat Blut geleckt.

“Die erste Runde auf dem Eis bei meinem ersten Auftritt in der ausverkauften Bell Arena hat schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Aufwärmrunden bin ich gefahren wie ein kleines Kind, das ist schon alles nochmal eine andere Dimension”

Vinzenz Rohrer
über seinen ersten Auftritt für die Montreal Canadiens
Eishockey Vinzenz Rohrer
Vinzenz Rohrer

Einen Monat Montreal Canadiens pur haben beim Rankweiler merklich Spuren hinterlassen, in positiven Sinne. “Denn natürlich war das Rookie-Camp und die Pre-Season mit den Canadiens anstrengend, klar war alles neu für mich in Kanada. Aber das ist in meinen Augen eine Einstellungssache. Ich habe es aus dem “Neuen” Energie ziehen können, solche Challenges mag ich”, blickt Rohrer zurück.

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Zudem hat der Flügelstürmer, den “Habs”-Cach Martin St. Louis den vier Vorbereitungsspielen gegen die Philadelphia Flyers und Toronto Maple Leafs auch als Center auflaufen ließ, den großen Anreiz, einmal in der NHL zu spielen, nochmal intensiver gespürt: “Ich hab gesehen, was möglich ist, was möglich sein kann. Die erste Runde auf dem Eis bei meinem ersten Auftritt in der ausverkauften Bell Arena hat schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Aufwärmrunden bin ich gefahren wie ein kleines Kind, das ist schon alles nochmal eine andere Dimension”.

Eishockey Vinzenz Rohrer
Vinzenz Rohrer

Der eine Monat, in dem sich Rohrer jeden Tag aufs Neue beweisen und den Trainern präsentieren musste, “waren eine extrem interessante Erfahrung für mich, die ich nicht missen möchte”. Seine eigenen Leistungen muss der Rankweiler nicht unters Licht stellen. Montreals Cheftrainer St. Louis war nach den Spielen oftmals voll des Lobes für den Eishockeycrack aus dem Ländle. “Es ist mir recht gut gegangen, hab mich am Eis wohlgefühlt. Zwar läuft das alles ein wenig schneller ab, als hier in Europa, man hat definitiv weniger Zeit, um zu überlegen, aber ich konnte mich schnell darauf einstellen”, so Rohrer, der sich auf und neben dem Eis mit Cole Caufield gut verstand: “Es gab da immer wieder guten Austausch mit ihm, er gab mir nützliche Tipps”.

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Austausch, den er auch mit seinem Vorarlberger Kollegen David Reinbacher hatte, bis dieser eben mit Mittelhandknochenbruch ausfiel. “Das ist schon eine bittere Sache für David. Noch dazu, weil ihm dies letztes Jahr auch widerfahren ist. Auch damals musste er im zweiten Spiel der Pre-Season gegen Toronto eine schwere Verletzung hinnehmen. Aber er wird sicher wider noch stärker zurückkommen”.

Eishockey Vinzenz Rohrer
Vinzenz Rohrer und David Reinbacher in der Kabine der Montreal Canadiens.

Seine Rückkehr sieht Rohrer, dessen Vertrag mit den Montreal Canadiens noch drei Jahre läuft, mit gemischten Gefühlen, “denn ich müsste lügen, wenn ich nicht gehofft hätte, noch länger dabei zu sein. Aber auf der anderen Seite habe ich mich auch wieder auf meine Familie, Freunde und Kollegen bei den ZSC Lions gefreut. Das hat die Enttäuschung dann schon wieder schnell lindern können”.

Eishockey ZSC Lions Zürich Meister 2025
Eishockey ZSC Lions Zürich Meister 2025

Viel Zeit zum Nachdenken blieb tatsächlich nicht, letzten Sonntag landete der Flieger aus Montreal in Zürich, am Dienstag stand der Center schon wieder für die Lions im Derby gegen EHC Kloten auf dem Eis. Und durfte gleich einen Sieg feiern, “wobei ich nicht so viel dazu beigesteuert habe, leider einige gute Chancen ausließ”. Was er schnellstmöglich ändern will, “denn die Zeit in Kanada hat mir Erfahrung gebracht, die ich in mein Spiel in Zürich einfließen lassen will”.