Tracking geht zu weit

Zunächst Respekt gegenüber der Regierung für die bisherige Leistung in der Bewältigung der SARS-CoV-2-Pandemie. Allerdings geistert ein App- bzw. schlüsselbundbasiertes Tracking auf unfreiwilliger Basis bzw. im ev. Austausch gegen Reiseerlaubnis trotz derzeitiger Beteuerungen der Freiwilligkeit wie ein Damoklesschwert durch die Medien. Die Vordenker dieser Idee sind politisch eindeutig dem türkisen Lager zuzuordnen.
Eine solche Idee nur anzudenken, ist ein zu tiefer Einschnitt in die demokratischen Grundrechte unserer Gesellschaft und eines Nationalratspräsidenten und auch eines Kanzlers unwürdig. Die Herausforderung der Pandemie muss ohne solche Mittel geschafft und ein „Bester Bürger/Beste Bürgerinnen-System“ wie in China mit aller Macht vermieden werden. Dürften dann nur brave Bürger reisen? So etwas kriminalisiert alle, insbesondere kranke Menschen, verunsichert die Gesellschaft und schafft ein Klima des Misstrauens. Es ist unmenschlich. Die Seuche der fehlenden Demokratie wütete von 1933 bis 1945 in ganz anderem Umfang in Österreich.
Solchen Ideen ist weiterhin ein starker grüner Riegel vorzuschieben sowie auch ein normal denkendes schwarzes Schloss umzuhängen. Wehret den Anfängen.
Benjamin Matosevic, Bregenz