Sturmwarnung
Wenn man zurzeit diverse Kommentare verfolgt, wie viele sich klugdünkende „Fachleute“ im Nachhinein wissen, wie man die vergangen Wochen hätte besser gestalten sollen, dann denkt man unwillkürlich an diverse Stammtischrunden, die nach einer offiziellen Sturmwarnung Nachlese betreiben. Dort gibt es dann so manche die wissen, dass die ganzen Warnungen völlig sinnlos waren, weil es eh nicht so schlimm war. Diese besserwissenden Helden sind dann aber großteils solche, die während des Sturms hinter sicheren Wänden gesessen sind und durch den Vorhangspalt beobachtet haben, wie die Feuerwehr und die Rettungsorganisationen sich abgemüht haben, größere Schäden hintanzuhalten. Ähnlich verhält es sich derzeit mit den vielen politischen „Nochejassern“ die auch noch mitteilen wollen, was sie alles gewusst hätten, wenn sie gefragt worden wären. An viele von ihnen ergeht meine Frage, warum kommt ihr erst jetzt aufs freie Feld – da sich der Sturm etwas gelegt hat. Warum seid ihr nicht bei Orkan – Stärke heraus aus den sicheren Festungen, um beratend und helfend zur Seite zu stehen. Für mich jedenfalls – und wahrscheinlich für viele andere auch – sind jene die besseren Retter, die während des Sturms (vielleicht etwas unvollkommen) vor Ort waren, als jene noch so Perfekten, die während der großen Gefahr gar nicht existent waren.
Hugo Waldner, Egg