Schwedens vielgepriesenes Coronamodell
Zum Leserbrief von Kurt Höfferer vom 21. Mai:
Schweden hat einen eigenen, aber bisher nicht sehr erfolgreichen Weg zur Bewältigung der Coronakrise gewählt. Man glaubte, mit Appellen zur Eigenverantwortung und Abstandhaltung die Krise meistern zu können. In den Medien wurden immer wieder Bilder mit vergnügten, im Freien sitzenden Café-Besuchern präsentiert – wobei allerdings innen die Cafés und Restaurants auch leer waren – und damit suggeriert, dass auch die Wirtschaft damit viel besser am Laufen gehalten werden könne. Die Fakten zeigen aber ein anderes Bild: BIP-Einbruch 2020 wie in Deutschland und Österreich prognostizierte ca. 7 %, Todesfälle mehr als sechs Mal so viel wie in Österreich – bei nur 17 % mehr Bevölkerung, ca. 70 % mehr Infizierte! Man kann einiges am österreichischen Weg kritisieren – vor allem die bürokratische Handhabung der Antragstellungen der Unternehmen für die Finanzhilfen und die extrem lange Dauer, bis das Geld fließt – aber angesichts der extrem hohen Todesfälle in Schweden scheint mir der österreichische Weg mit den verordneten Maßnahmen vernünftiger.
Armin Oelz,
Dornbirn