Mohrenbrauerei-

Leserbriefe / 24.06.2020 • 17:20 Uhr

Rassismus No-Go

Das Logo der Mohrenbrauerei mit Rassismus in Verbindung zu bringen beruht einfach auf Unwissenheit. Es gibt die Möglichkeit, diese Unwissenheit mit einem Besuch der Mohren Bierwelt (in Dornbirn) zu beseitigen. In der Mohren Bierwelt erfährt man alles über die Geschichte der Mohrenbrauerei (seit 1834) sowie über die Vorarlberger und die Österreichische Brautradition. Ich war 42 Jahre Brauer in der Mohrenbrauerei und habe viele Besucher durch die Brauerei geführt. Dabei wurde manchmal auch das Wort Rassismus im Zusammenhang mit dem Logo nachgefragt. Nach Aufklärung über den Namen Mohren und dem Logo konnte das Missverständnis geklärt werden. Eine kurze Geschichte noch dazu: Von 1979–80 waren zwei Schwarzafrikaner als Praktikanten für ein paar Monate in der Brauerei. Sie kamen aus Liberia, der Hauptstadt Monrovia. Von Liberia wurden die ersten Sklaven nach Amerika verschifft! Als die beiden das Mohrenlogo das erste Mal sahen waren Mike und Stefan (Namen der Praktikanten) hoch erfreut und staunten, dass „ihr Bild“ bei uns in Europa so bekannt war. Sie lernten unsere Kultur und wir ihre Kultur kennen und schätzen. Es entstand eine dauerhafte Freundschaft, die leider im Bürgerkrieg in Liberia endete. Rassismus war nie ein Thema.

Gerhard Palli, Dornbirn