Tango Korrupti
Wir leben in einem wunderbaren Land, das uns eigentlich alles bietet. So schön dieses Land aber auch ist, so sehr ist es auch mit Skandalen behaftet. Fast lückenlos reihen sich Skandale und Affären der vergangenen 50 Jahre aneinander. Und immer war Politik und Steuergeld im Spiel. Wir erinnern uns: Mitte der siebziger Jahre versenkte der Polit-Playboy Udo Procksch in einem Versicherungsbetrug das Frachtschiff Lucona. Die „Lucona Affäre“ kostete mehr als ein Dutzend Politikern, Juristen und Spitzenmanagern den Job. Mit dem Bau des AKH ging es 1980 in den nächsten großen Skandal. Untersuchungsgegenstand: Korruption, Schmiergelder, Betrug usw. Auch der damalige Finanzminister war verwickelt. Darauf folgte das Drama um die Hypo Alpe Adria, das größte Finanzdebakel der Nachkriegsgeschichte. Auch hier spielten ein paar schwarze Schafe der Politik die Hauptrolle. Die BAWAG-Affäre mit all ihren Facetten führte zum Rücktritt des ÖGB-Präsidenten, und der BUWOG-
Skandal beschäftigt die Justiz noch heute – mit dem damaligen Finanzminister. Der vorerst krönende Abschluss in diesem Schmierenstadel brachte dann letztes Jahr unseren damaligen Vizekanzler mit Ibiza vor den Filzvorhang. Kommentar überflüssig! Rudolf Kirchschläger prägte schon vor 40 Jahren den Satz: „Trockenlegung der Sümpfe und sauren Wiesen“. In meinen Augen hat man diese eher gedüngt als trockengelegt. „Tango Korrupti“ in der Endlosschleife.
Tone Schneider,
Klebern, Egg