Smart-Meter
für Haushalte?
Als Smart-Meter werden „intelligente“ Stromzähler bezeichnet, die über eine fernauslesbare und fernsteuerbare Datenschnittstelle verfügen. Der Netzbetreiber kann über Funkverbindung von der Zentrale aus, den Stromverbrauch viertelstündlich ablesen und bestimmte Stromverbraucher zu- oder abschalten. Für Großverbraucher macht das Sinn. Sinnvoll auch für Haushalte und andere Kleinverbraucher? Die Antwort ist ein klares Nein. Mehrere Gründe sprechen dagegen. Die zeitnahe Verbrauchsmessung von Kleinabnehmern bringt für die Netzführung keinerlei Vorteile. Die Kosten für die Anschaffung neuer Zähler und die Kosten für Anschaffung und Betrieb der dazu erforderlichen, zentralen Einrichtungen sind enorm. Jedem Stromkunden wird dafür ein erhöhter Messpreis verrechnet. Durch die Funkverbindung sind die Bewohner einem zusätzlichen Elektrosmog ausgesetzt. Das Referat für Umweltmedizin der österreichischen Ärztekammer warnt vor gesundheitlichen Schäden. Verbrauchsüberwachung in kurzen Zeitabständen lässt Schlüsse auf Lebensgewohnheiten und damit auf Privatsphäre zu. Und schließlich kommt ein unbemerkter Hackerangriff an alle Verbrauchsdaten, kann diese verändern und sogar einen Blackout im Landesnetz auslösen. Zum Schluss die gute Nachricht: Auf Basis des Elektrizitätswirtschafts- und Organisationsgesetzes kann man die Installation eines „Smart Meters“ in ihrem Haus bzw. für ihre Wohnung rechtsverbindlich ablehnen.
Adolf Zwahlen, Lustenau