Aus für Laternser Naturwaldzelle

Leserbriefe / 26.07.2020 • 18:04 Uhr

So titeln die VN am Samstag,
25. 7. 2020. Laut dieses Berichtes will die Landesregierung dieses von der Gemeinde Laterns angesuchte Projekt nun doch nicht umsetzen, obwohl eine im Auftrag der Umweltabteilung aufwendig erstellte Studie diesem Wald einen Natürlichkeitsgrad (auf einer Scala von 1 = künstlich bis 9 = natürlich) von 8,1 bescheinigt. Die Studie zieht folgendes Resümee: „Eine Ausweisung des Untersuchungsgebietes als Naturwaldreservat kann somit einen deutlichen positiven Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt liefern und auch den Anteil an gespeichertem Kohlenstoff im Waldbestand langfristig sichern.“ Hier wird auch von einem „Naturwaldreservat“ gesprochen, das bei dieser Größenordnung von 23 ha Bundessache ist. Welche Kräfte da im Hintergrund tätig sind, damit dann ein Forstbeamter losgeschickt wird, der diesen Wald entgegen der Naturschutzexpertise für eine Widmung völlig ungeeignet hält, ist unschwer zu erkennen. Bei jeder Gelegenheit stellen sich Forstleute gegen weitere Ausweisungen von Naturwaldgebieten. Man fürchtet die Beispielwirkung und das Schwinden des eigenen Einflussbereiches. Wenn eine Gemeinde schon einen so wertvollen und vorbildlichen Beitrag zum Arten- und Klimaschutz leisten will, sollte die Landesregierung, statt vor der Forstlobby einzuknicken, einem hervorragend bewerteten Naturschutzprojekt die bestmögliche Unterstützung zukommen lassen. Ein „Aus“ für dieses wertvolle Naturschutzprojekt ist deshalb ein vorschneller Schluss.

Franz Ströhle,
Alpenschutzverein
Vorarlberg, Dornbirn